Der Verein „PflegerIn mit Herz“, der 2012 vom Wiener Städtischen Versicherungsverein und der Wiener Städtischen Versicherung ins Leben gerufen wurde, und die MedUni Wien richten eine Stiftungsprofessur für Pflegewissenschaften ein. Ziele sind Forschung und Lehre im Bereich der Pflege sowie die Umsetzung innovativer Lösungen, um dem Pflegenotstand entgegenzuwirken. Die Professur wird vom Verein „PflegerIn mit Herz“ mit 1,5 Mio. Euro gefördert.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 1/16/2023
Günter Geyer, Initiator und Präsident von „PflegerIn mit Herz“ sowie Aufsichtsratspräsident des Wiener Städtischen Versicherungsvereins erklärt:
"Wir beschäftigen uns schon seit vielen Jahren mit dem Thema Pflege. Nun gehen wir gemeinsam mit der MedUni Wien den nächsten Schritt und wollen mit der Etablierung einer Stiftungsprofessur konkrete Ansätze zur Lösung des Pflegenotstands liefern."
Der demografische Wandel, die sich ändernden Familienstrukturen und nicht zuletzt die Corona-Pandemie haben insbesondere den Pflegepersonalmangel massiv verschärft. Vor allem in den Bereichen Psychiatrie, Kinderkrankenpflege und Altenpflege besteht ein dringender Bedarf an Nachwuchs-Fachkräften und Pflegehelfer:innen.
Robert Lasshofer, Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins und Vize-Präsident des Vereins „PflegerIn mit Herz“ sagt:
"Pflege wird uns künftig alle entweder direkt oder indirekt treffen. Wir brauchen dringend innovative Lösungen, die ab sofort die Stiftungsprofessur der MedUni Wien erarbeiten wird, damit ein funktionierendes und leistungsstarkes Pflegesystem in Österreich sichergestellt werden kann."
Drei Ziele
Der Verein „PflegerIn mit Herz“ finanziert die Stiftungsprofessur für Pflegewissenschaften an der MedUni Wien in Höhe von 1,5 Mio. Euro. Im Kern setzt sich die Professur für Pflegewissenschaften an der MedUni Wien drei konkrete Ziele:
- Erstens Forschung und Lehre im Bereich der Pflege auf möglichst breiter medizinischer als auch soziodemografischer Ebene.
- Zweitens soll die Professur eine Schnittstelle bilden, um an bestehenden Organisationen und NGOs andocken zu können und um eine Bündelung der Kräfte zu ermöglichen.
- Drittens sollen konkrete Lösungen für den Pflegeberuf erarbeitet werden, und bei deren Umsetzung soll beratend mitgeholfen werden.
Markus Müller, Rektor der MedUni Wien:
"Mit der Stiftungsprofessur für Pflegewissenschaften verankern wir in den kommenden Jahren ein höchst relevantes Thema an der MedUni Wien. Wir freuen uns über diese Gelegenheit, unserem gesellschaftlichen Auftrag einmal mehr nachzukommen."
Start Herbstsemester 2023
Die Stiftungsprofessur wurde bereits ausgeschrieben, noch im zweiten Quartal 2023 soll das Auswahlverfahren abgeschlossen sein, sodass voraussichtlich ab dem Herbstsemester gestartet werden kann. Das Fach „Pflegewissenschaften“ soll innerhalb eines medizinisch-wissenschaftlichen Umfelds in der Forschung und innerhalb der an der Medizinischen Universität Wien eingerichteten Diplomstudien der Humanmedizin und Zahnmedizin sowie in den Doktoratsstudien in der Lehre vertreten sein. Aus- und Weiterbildungen im Bereich der Pflege, insbesondere in der Intensivpflege und in anderen Spezialausbildungen im Pflegebereich, sollen etabliert werden. Die Stiftungsprofessur ist zunächst auf eine Dauer von drei Jahren vereinbart.
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