Die österreichischen Pensionskassen weisen die Äußerungen von Peter Pilz (Liste JETZT) „aufs Schärfste zurück“. Von „Abzocke“ und „Verspekulieren“ könne keine Rede sein, heißt es in einer Aussendung.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 04.09.2019
Die fünf privaten Pensionskassen hätten im Vorjahr mehr als eine Mrd. Euro „am Aktienmarkt verspekuliert“, sagte Peter Pilz, Spitzenkandidat von JETZT, am Montag in einer Pressekonferenz. Dafür eigens angehäufte Schwankungsrückstellungen seien „fast komplett aufgelöst“, wodurch Pilz für das kommende Jahr weitere, drastischere Kürzungen für die Pensionisten befürchtet.
„Die österreichischen Pensionskassen weisen die versuchte Skandalisierung von Dr. Pilz in seiner heutigen Pressekonferenz aufs Schärfste zurück“, sagt Mag. Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen. Die betriebliche Altersvorsorge leiste seit Jahrzehnten für mittlerweile eine Million Österreicher sehr gute Arbeit. „Nur weil man die Grundprinzipien von kapitalgedeckter Altersvorsorge – wie sie auf der ganzen Welt betrieben wird – nicht versteht, muss man sie nicht schlecht machen.“
Negatives Jahr „mehr als aufgeholt“
Das kurzfristige Jahresergebnis 2018 sei infolge der schlechten Situation auf den Kapitalmärkten negativ gewesen und habe teilweise zu Kürzungen geführt. Im ersten Halbjahr 2019 haben die Pensionskassen ein Performance-Ergebnis von plus 6,72% erwirtschaftet. Damit habe man die negative Börsenentwicklung des letzten Jahres „mehr als aufgeholt“. Aufgrund der guten Veranlagungsergebnisse der Jahre vor 2018 haben die Pensionskassen Reserven gebildet. Diese „Schwankungsrückstellungen“ bewirken, dass sich Schwankungen auf den Kapitalmärkten nicht so stark auf die Pensionshöhe auswirken. Dieser mit dem „Reservekanister“ eines Autos vergleichbare Betrag wurde Ende 2018 teilweise eingesetzt und werde schon dieses Jahr wieder aufgefüllt.
„Zu heikel für billige Wahlkampf-Polemik“
Derartige Gerüchte würden dem Pensionskassensystem in Österreich schaden und die Menschen verunsichern, so Zakostelsky. „Wenn Dr. Pilz einmal den Dialog mit dem Fachverband der Pensionskassen gesucht hätte, statt Skandalisierungen in die Öffentlichkeit zu tragen, hätte sich diese Verunsicherung vermeiden lassen.“ Betriebliche Altersvorsorge sei „zu heikel für billige Wahlkampf-Polemik“.
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