„Wir leisten Pionierarbeit hinsichtlich privater Vorsorge“, sei man Ende der 80er-Jahre überzeugt gewesen, so Michael Miskarik, Leiter der Niederlassung Österreich der HDI Lebensversicherung AG. „Unsere Erkenntnis dazu heute: Wir tun das immer noch!“ Warum es dringend mehr Kooperation zwischen Staat und Wirtschaft braucht, darüber spricht er im Interview mit AssCompact.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 25.08.2016
„Damals dachten die Menschen, es wird schon nicht so schlimm kommen, heute wissen wir – nicht zuletzt ob der bestechenden Klarheit auf unseren Pensionskonten – es ist für viele deutlich schlimmer gekommen.“ Hier brauche es ein grundsätzlich neues Verständnis und „haltbare Perspektiven“. Denn: „Die staatliche Pension wird in Zukunft bestenfalls eine solide Grundsicherung darstellen. Die junge Generation ist sich sehr wohl bewusst, dass sie sich nicht mehr ausschließlich auf die staatliche Pension verlassen darf.“
In Österreich kommt nur jeder 30. Euro aus Eigenvorsorge
Private Vorsorgeprodukte gelten dennoch als umstritten – für Miskarik allerdings „eine Frage der persönlichen Sichtweise“. Derzeit könne man von einer „Zins-Eiszeit“ sprechen: „Bei einer Veranlagung von 10.000 Euro und einer angenommenen Rendite von 7,5% konnte man nach einer Laufzeit von zehn Jahren mit einer Verdoppelung des Kapitals rechnen. Heute benötigen Sie rund 200 Jahre.“ Nichtsdestotrotz drohe ohne die zweite und dritte Säule eine moderne Form der Altersarmut.
Der fatale Trend zeigt sich schon heute: „Im OECD Mittel kommt jeder 6. Euro aus privater Eigenvorsorge, in Österreich lediglich jeder 30“, so Miskarik. „Betriebliche und private Altersvorsorge werden aus meiner Sicht deutlich an Bedeutung gewinnen, denn es gibt keine Alternative zur privaten Lebens- und Pensionsversicherung, die uns – egal wie alt wir werden – eine monatliche Pension auszahlt.“
Weniger „Schönfärberei“ der Politiker
Was der HDI-Leben-Chef von der Politik erwartet? „Verantwortungsvolles Handeln, das rasche Umsetzen von notwendigen Reformmaßnahmen und weniger ‚Schönfärberei‘. Das Beispiel Deutschland zeigt, dass man die drei Systeme staatlich – betrieblich – privat als eine intelligent aufeinander abgestimmte Gesamtlösung etablieren kann.“ Denn es gehe nicht um ein Entweder-oder, „sondern um ein konstruktives Miteinander.“
Das gesamte Interview erscheint in der AssCompact September-Ausgabe.
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