Die Altersvorsorge in Österreich wird von der staatlichen Säule mit über 90% Finanzierungsanteil und rund 50 Mrd. Euro jährlich dominiert. Im Vergleich dazu fällt der Anteil der betrieblichen und privaten Vorsorge bescheiden aus: Die Beiträge zur bAV liegen insgesamt bei etwa 2 Mrd. Euro, über die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge wird derzeit etwa 1 Mrd. Euro an Beiträgen aufgebracht.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 27.01.2017
„Die jüngsten Reformmaßnahmen werden laut Wirtschaftsforschungsexperten ihre volle Wirkung erst bis zum Jahr 2045 entfalten und das Ausmaß der Neupensionen deutlich dämpfen“, weiß Manfred Reinalter, Geschäftsführer VERO Betriebliche Vorsorge GmbH (VERO – ein Aon Unternehmen). Die durchschnittliche Bruttopension eines Mannes werde für Jahrgänge ab 1980 von aktuell 1.800 Euro auf etwa 1.500 Euro sinken. „Bei Frauen ist der Effekt aufgrund der Anhebung des Pensionsantrittsalters noch weitaus stärker: Bei unveränderter Versicherungskarriere wird die Bruttopension einer 62-jährigen Frau von 1.300 Euro auf lediglich 900 Euro zurückgehen.“
Herausfordernd werde es vor allem für die heute junge Generation – denn weitere Reformschritte sind in Sicht. In der Zukunft müsse die Altersvorsorge laut Reinalter „breiter und gleichmäßiger“ aufgestellt werden. „Selbst die EU-Kommission empfiehlt in ihrem Weißbuch für angemessene, sichere und nachhaltige Pensionen jenen Ländern mit hohem Finanzierungsanteil aus der staatlichen Pensionsversorgung einen Ausbau der betrieblichen und privaten Vorsorge.“
Studie ermittelt Potenziale der betrieblichen Altersvorsorge
„Die Betriebliche Vorsorge – unsere 2. Säule der Alterssicherung – kann einen wesentlichen Beitrag leisten, den Finanzierungsdruck auf die 1. Säule zu entlasten“, ist Reinalter überzeugt. „Betriebliche Vorsorge“ heißt für ihn, Mittel vor Abgaben für später aufzubewahren. „Die Steuervorteile der Gegenwart sichern den Fiskus Steuereinnahmen in der Zukunft. Wenn das so gesehen wird, dann relativieren sich Hürden, die jetzt in der Gegenwart wenig hilfreich sind. Einfache Lösungen sichern eine Verbreitung der 2. Säule auf die Unternehmen in Österreich“, auch für kleine und mittlere Unternehmen.
An der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg läuft derzeit im Auftrag von VERO eine Studie zur betrieblichen Altersvorsorge. Ein „Stärken-Schwächen-Profil“ der zweiten Säule in Österreich soll zeigen, wo weitere Reformen ansetzen können. In der AssCompact Februar-Ausgabe stellt Manfred Reinalter mögliche Ansatzpunkte zur Alterssicherung vor.
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