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„Cyberversicherung ersetzt keine robuste IT-Sicherheit“

„Cyberversicherung ersetzt keine robuste IT-Sicherheit“

28. Januar 2019

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3 Min. Lesezeit

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News-Management & Wissen

Cyberschutz muss zur Chefsache gemacht werden, sagt Teresa Ritter, Bereichsleiterin Sicherheitspolitik im deutschen Digitalverband Bitkom. Nur wer bei der IT-Sicherheit gut aufgestellt ist, komme als Versicherungsnehmer infrage.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 28.01.2019

Was führt bei einem Cyberangriff zu den größten Schäden? „Langfristig am schädlichsten ist der Reputationsschaden bei Kunden oder Lieferanten, der den betroffenen Unternehmen durch solche Attacken entsteht“, weiß Teresa Ritter. „Aber auch Patentrechtsverletzungen sowie Ausfall, Diebstahl oder Schädigung von Informations- und Produktionssystemen oder Betriebsabläufen verursachen Kosten in Millionenhöhe.“

Mittelstand besonders bedroht

Vor allem mittelständische Unternehmen stehen im Fokus der Attacken. Laut einer Bitkom-Studie waren in Deutschland drei von vier Unternehmen mit 100 bis 499 Mitarbeitern in den vergangenen zwei Jahren betroffen. „Auf ihr Know-how haben es Angreifer abgesehen. Und bei Mittelständlern schätzen sie ihre Erfolgsaussichten höher ein als bei Corporates.“ Denn Großkonzerne schützen sich in der Regel besser – auch wenn mittlerweile Unternehmen aller Größen stärker in IT-Sicherheit investieren.

Dennoch sieht die Expertin für digitale Sicherheit Aufholbedarf: „Cyberschutz muss in Firmen zur Chefsache gemacht werden. Das ist längst nicht überall der Fall. In der Geschäftsleitung sollten alle sicherheitsrelevanten Themen angesiedelt sein, die sich auf technischer, organisatorischer und personeller Ebene wiederfinden lassen.“ Zudem fehle vielen Unternehmen das geeignete Personal. „Beim Thema IT-Sicherheit schlägt der Fachkräftemangel voll durch.“

Aufwendige Risikoanalyse als Hindernis

Mit der zunehmenden Häufigkeit von Cyberattacken wächst auch das Interesse an entsprechendem Versicherungsschutz stetig an. Ritter: „Cyberversicherung kann eine sinnvolle Ergänzung im Risikomanagement sein, ersetzt aber keine robuste IT-Sicherheit. Denn nur wer bei der IT-Sicherheit gut aufgestellt ist, kommt auch als Versicherungsnehmer infrage.“

Dass das Cybergeschäft für die Versicherungsbranche nur schleppend in Gang kommt, liegt für Ritter an mehreren Faktoren. „Eines der größten Hindernisse für eine stärkere Verbreitung von Cyberversicherungen ist die sehr aufwendige Risikoanalyse. Einerseits gibt es nur sehr wenige Erfahrungswerte aus der Vergangenheit, auf der anderen Seite wandeln sich Risikoherde in der heutigen IT-Welt rasend schnell.“ Und für viele Unternehmen sei die Gefahr immer noch „weniger greifbar“ als etwa das Risiko eines Feuers oder Wasserschadens.

Quelle: AssCompact Deutschland; bearbeitet durch Redaktion Österreich

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