zurück zur Übersicht

Beitrag speichern

Allianz-Studie: „Mini-Babyboom“ in Großstädten

Allianz-Studie: „Mini-Babyboom“ in Großstädten

17. November 2016

|

3 Min. Lesezeit

|

News-Studien

In Metropolen entwickelter Länder werden um durchschnittlich sieben Prozent mehr Kinder geboren als im landesweiten Schnitt, wie eine aktuelle Allianz-Studie ermittelt hat. Dennoch ändert dieser Trend nichts an der generell starken Bevölkerungsalterung.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 17.11.2016

Schon mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt im städtischen Raum, bis 2050 werden es 66% sein. Zum Vergleich: 1950 lebte nur ein Drittel der Menschen in der Stadt. In einer aktuellen Studie hat die Allianz die Geburtenrate von 41 europäischen und US-amerikamischen Groß- und Hauptstädten mit den jeweiligen nationalen Geburtenraten verglichen.

Wien nur leicht über durchschnittlicher Geburtenrate

Der Trend zum „Mini-Babyboom“ ist laut Studie grenzüberschreitend. Die höchste „angepasste Geburtenrate“ (Verhältnis der Lebendgeborenen zur Bevölkerung zwischen 15 und 44 Jahren) im Vergleich zum nationalen Durchschnittswert weist Lissabon auf: Dort kommen rund 50% mehr Kinder zur Welt als im Rest Portugals. Platz 2 belegt Bratislava (+31,3%), gefolgt vom britischen Birmingham (+17,4%). Österreich liegt im hinteren Mittelfeld: Das Geburten-Plus von Wien (+1,35%) ist – verglichen mit den anderen Staaten – relativ gering. Auf dem letzten Platz befindet sich Boston (USA), wo um etwa 24% weniger Kinder geboren werden als im US-Schnitt.

Hohe Geburtenraten auch in „teuren“ Städten

„Überraschend ist, dass dieses Phänomen sogar in Städten mit den höchsten Lebenshaltungskosten auftritt“, sagt Brigitte Miksa, Leiterin des Allianz International Pensions Team. Dazu gehören etwa Oslo (+ 16,0%), Kopenhagen (+13,6%) oder Stockholm (+13,2%). Aber auch in London (+7,9%), New York (+5,2%) und München (+4,9%) werden mehr Kinder geboren als im jeweiligen Landesdurchschnitt. Die hohe Geburtenrate in Städten sei laut Miksa durch Standortfaktoren zu erklären, wie etwa Arbeitsmöglichkeiten oder umfassende Infrastruktur mit besseren Kinderbetreuungsangeboten.

Bevölkerungsalterung schreitet voran

„Zwar werden in Großstädten verhältnismäßig viele Kinder geboren, den demographischen Wandel kann dieses Phänomen aber nicht aufhalten: Die Industrieländer altern weiter“, sagt Dr. Wolfram Littich, Vorstandsvorsitzender der Allianz Gruppe in Österreich. In entwickelten Regionen sank die Geburtenrate laut Zahlen der UN von 2,2 Kindern pro Frau im Jahr 1970 auf aktuell 1,7. Um allerdings die Bevölkerungsgröße ohne Zuwanderung konstant zu halten, wäre ein Wert von 2,1 notwendig. In der Studie erreichen diesen Wert nur Birmingham und Dallas. Brüssel, Stockholm, Oslo, London und New York liegen nur knapp darunter.

zurück zur Übersicht

Beitrag speichern

sharing is caring

Das könnte Sie auch interessieren


Ihnen gefällt dieser Beitrag?

Dann hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

(Klicken um Kommentar zu verfassen)