Von der AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt) wurden im letzten Jahr 105.449 Arbeitsunfälle Erwerbstätiger anerkannt. Gegenüber 2018 sank die Zahl der Arbeitsunfälle von Erwerbstätigen um 0,9 %, die Zahl der Berufskrankheiten stieg hingegen um 5,1 %. Häufigste Berufskrankheit: Schwerhörigkeit durch Lärm.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 14.07.2020
Die AUVA hat im Jahr 2019 insgesamt 161.236 Schadensfälle anerkannt. Davon sind 105.449 Arbeitsunfälle Erwerbstätiger (92.981 Arbeitsunfälle im engeren Sinn und 12.468 Wegunfälle), 54.589 Unfälle von in Ausbildung Befindlichen und 1.198 Berufskrankheiten.
Damit fiel die Zahl der Arbeitsunfälle Erwerbstätiger um 941 (-0,9 %) gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Berufskrankheiten stieg um 58 (+5,1 %) gegenüber dem Vorjahr. Die Unfallrate auf 1.000 unselbständige Beschäftigungsverhältnisse beträgt 2019 rund 24 (23,96) für die Arbeitsunfälle ohne Wegunfälle. Im Vorjahr lag sie knapp höher bei 24,38.
Bausektor mit der höchsten Unfallrate
Die höchste Unfallrate verzeichnete einmal mehr der Bausektor, nämlich 64,3 Arbeitsunfälle pro 1.000 Beschäftigungsverhältnisse, gefolgt von Wasserversorgung und Abfallentsorgung (52,4). In absoluten Zahlen betrachtet, steht wie schon 2018 die Produktion („Herstellung von Waren“) mit 18.624 Arbeitsunfällen an erster Stelle, 17.455 Arbeitsunfälle ereigneten sich im Bau- und Baunebengewerbe.
Die häufigsten Unfallursachen waren der „Kontrollverlust“ über Maschinen, Transportmittel und Werkzeuge (33.643 Arbeitsunfälle), „Sturz und Absturz“ (18.865 Arbeitsunfälle) sowie „Bewegung des Körpers ohne körperliche Belastung“, wie zum Beispiel unkoordinierte Bewegungen, Zusammenstöße oder Treten auf scharfe Gegenstände (17.669 Arbeitsunfälle).
Schwerhörigkeit durch Lärm häufigste Berufskrankheit
Bei den anerkannten Berufskrankheiten (insgesamt 1.198 Fälle) liegt, wie schon in den Vorjahren, die Schwerhörigkeit durch Lärm mit 697 Fällen (2018: 640) an der Spitze, gefolgt von Hauterkrankungen mit 109 Fällen (2018: 124) und 103 asbestbedingten Erkrankungen von Lunge, Kehlkopf oder Rippenfell (2018: 108). Die aktuellen Asbesterkrankungen sind meist Spätfolgen einer lange zurückliegenden Asbestexposition, nachdem die Verwendung des Materials in Österreich seit 1990 verboten ist. Zur Nachsorge für ehemals Asbestexponierte initiierte die AUVA 2004 ein österreichweites Programm.
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