Die Gefahr des Austrocknens der Geld- und Anleihemärkte durch die Folgen der Corona-Pandemie wurde durch das rasche Einschreiten der Notenbanken vorerst gebannt. „Das Finanzsystem hat sich bisher noch nicht angesteckt“, ist der oberösterreichische Finanzexperte, Versicherungsmakler und Unternehmensberater Felix Pennwieser überzeugt.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 29.05.2020
Auch wenn es für mindestens ein bis zwei Jahre zu erheblichen Wirtschaftseinbrüchen auf der ganzen Welt kommen werde, erwartet Pennwieser durch die Stimulierungsprogramme der nationalen Staaten und das Öffnen der Geldschleusen der Notenbanken mittelfristig eine überdurchschnittlich positive Aktienkursentwicklung bei Qualitätstiteln. „Wie es aussieht, hat die Finanzwirtschaft seit der Krise 2008 ihre Hausaufgaben gründlich gemacht und sieht sich daher in sehr robuster Verfassung“, so der Finanzexperte.
Welche Auswirkungen hat die Krise auf die österreichischen Vermittlerbüros? Welche Tipps haben Sie für die Kolleginnen und Kollegen parat?
Die Auswirkungen wird man erst im nächsten Jahr genauer sehen, aber ich denke, dass diese in wirtschaftlicher Hinsicht überschaubar sein werden. Ich empfehle jetzt den Vermittlern in digitale Fertigkeiten und Strategien zu investieren, damit wiederkehrende Prozesse digital abgebildet werden können. Die gewonnene Zeit sollte in Gesprächen und Empathie beim Kunden eingesetzt werden. Denn bei unserem Geschäftsmodell geht es in erster Linie um Menschen. Das ist unser USP und hier haben wir gegenüber den Technologiegiganten ganz klar die Nase vorn.
Welche Strategien sind aktuell wenig ratsam?
Ich würde jetzt keine Entscheidungen aus Angst oder Panik treffen, sondern in Ruhe und Besonnenheit. Grundsätzlich würde ich überlegen, ob in Zukunft noch große zentrale Büroeinheiten notwendig sind, oder ob vielleicht kleinere dezentrale Einheiten – auch mit Homeoffice – zweckmäßiger wären, um noch näher beim Kunden zu sein. Jede Form von Strategie, die den Kundenkontakt vermeidet, würde ich nicht empfehlen.
Das gesamte Interview lesen Sie in der AssCompact Juni-Ausgabe.
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