Welche Strategie verfolgt Fidelity Solutions, das Multi-Asset-Team von Fidelity International, angesichts der aktuellen Lage? Welche Regionen, Branchen und Währungen sind über-, welche untergewichtet? Anworten darauf gibt der aktuelle Asset-Allocation-Barometer.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 06.05.2016
Im Lauf der jüngsten Kursrally hat Fidelity Solutions Aktien verkauft und ist inzwischen neutral gewichtet. Die größte Untergewichtung sind Anleihen – und diese werde man, da es erste Anzeichen für eine stärkere Inflation und sinkende Arbeitslosigkeit gebe, weiter ausbauen. „Auch Immobilien gewichten wir weiter unter, denn die Normalisierung der Geldpolitik dürfte ihnen zu schaffen machen. Umgekehrt haben wir im Monatsverlauf Rohstoffe stärker gewichtet. Die Fundamentaldaten bessern sich allmählich und die Anlageklasse erscheint im Vergleich zu Aktien attraktiv.“
Favorit Europa, Sorgenkind Schwellenländer
Kontinentaleuropa ist der erklärte Favorit von Fidelity Solutions. Die jüngste Lockerungsrunde der EZB werde sich günstig auf Konjunktur und Unternehmensgewinne auswirken. Allerdings sei man in britischen Aktionen neutral gewichtet: Diese haben zwar vom Wertverlust des britischen Pfunds profitiert, mit dem näher rückenden EU-Referendum habe sich ihr Ausblick jedoch verdüstert. „Ebenfalls neutral sind wir in US-Aktien gewichtet. Zwar wächst die amerikanische Wirtschaft kontinuierlich, aber die Unternehmensgewinne stehen weiter unter Druck.“ Deutlich untergewichtet habe man die Schwellenländer, an deren Fundamentaldaten sich trotz der nachlassenden Sorgen um Chinas Wachstum nichts geändert habe.
Branchen: Zinsempfindliche Sektoren reduziert
„In den zinsempfindlichen Branchen Versorger und Basiskonsumgüter sind wir weiter untergewichtet“, so das Multi-Asset-Team. Die Position bei zyklischen Konsumgütern habe man verkleinert, da sich die Rahmenbedingungen bei steigenden Hypothekenzinsen und Energiepreisen verschlechtern. Die Übergewichtung in der Gesundheitsbranche wurde etwas reduziert, nachdem sie den Unwägbarkeiten des US-Präsidentschaftswahlkampfes besonders ausgesetzt sei.
Währungen: US-Dollar übergewichtet
Den US-Dollar gewichtet Fidelity Solutions über, da die Fed als einzige große Zentralbank Zinsanhebungen anpeile. Im japanischen Yen sei man untergewichtet, der Euro sei im Vergleich mit dem Schweizer Franken übergewichtet. „Der Ausblick für das Pfund Sterling hat sich unseres Erachtens weiter verschlechtert. Der unsichere Ausgang des Referendums zum Brexit wird in den kommenden Monaten auf der britischen Währung lasten.“
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