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Der grüne Versicherungsmakler: Wie nachhaltig muss/wird es sein? – Teil 3

(Bild: © top images - stock.adobe.com)

Der grüne Versicherungsmakler: Wie nachhaltig muss/wird es sein? – Teil 3

08. April 2025

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4 Min. Lesezeit

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Recht & Wissen

Nachhaltigkeit ist mehr als eine regulatorische Verpflichtung – sie wird zunehmend zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor für Versicherungsmaklerbetriebe. Neben der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben geht es darum, nachhaltige Strategien aktiv in den eigenen Betrieb zu integrieren und damit Vertrauen bei Kunden und Partnern zu schaffen. Doch wie können Makler diese Anforderungen praktisch umsetzen? Welche Schritte sind notwendig, um Nachhaltigkeit als festen Bestandteil der Unternehmensstrategie zu verankern? Der dritte Teil des Beitrages "Der grüne Versicherungsmkaler" zeigt, welche Verantwortung Maklerbetriebe im Rahmen der CSRD haben und wie sie nachhaltige Maßnahmen in ihre Geschäftsabläufe integrieren können.

Artikel von:

Stefan Chlebnicek

Stefan Chlebnicek

Akad. VersMaklerWU; Betreiber von VersicherungsWiki.at

Welche Verantwortung hat der Versicherungsmakler-betrieb dabei?

In erster Linie die Erfüllung von Vorgaben und Anforderungen. Wenn man sich mehr mit der Thematik befasst, wird schnell klar, dass die Vorgaben und Anforderungen nicht weniger werden und sicher auch nicht zahnlos bleiben.

Indem Nachhaltigkeit aktiv in die eigenen Prozesse integriert wird, trägt man dazu bei, das Vertrauen von Partnern und Kunden zu stärken und sich damit langfristig als zukunftsorientierter Akteur in der Branche zu positionieren. Es geht also auch um die künftige Wettbewerbsfähigkeit. Altruistisch gesagt: Man kann durch ein Umdenken und daran angepasste Geschäftsprozesse seinen Beitrag leisten.

Und Nein – wir werden uns künftig nicht alle mit dem Fahrrad oder einem Elektroauto anstelle des geliebten Teilchenbeschleunigers mit Verbrennungsmotor bewegen müssen. Was wir müssen, ist, dass wir uns bewusst sind, dass die Ressourcen unseres Planeten nicht unendlich vorhanden sind und auch Folgegenerationen die Chance haben sollten, diese nutzen zu dürfen. Es geht also nicht nur um die Erfüllung gesetzlicher Pflichten, sondern auch darum, aktiv zur Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft beizutragen.

Wie kann eine praktische Umsetzung der CSRD erfolgen?

Die Umsetzung der CSRD stellt alle Unternehmen vor Herausforderungen. Einerseits sind zeitliche und personelle Ressourcen erforderlich, wenn es
darum geht, die nötigen Informationen einzuholen und andererseits braucht es auch eine geeignete Struktur. Ohne dafür geschultes Personal wird die Umsetzung nur schwer zu bewältigen sein. Das hat zur Folge, dass man auf externe Spezialistinnen und Spezialisten zurückgreifen muss – zumindest in der Initialphase. Die eine und einzige Lösung gibt es nicht. Eine geeignete Vorgehensweise könnte sich aus spezifischen Fragestellungen ergeben und beispielsweise so aussehen:

1. Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie:

  • Maßnahmen, die ergriffen werden können, um nachhaltiger zu arbeiten
  • Reduktion von Materialverbrauch (bspw. Papier) und Förderung digitaler Prozesse

2. Intensivierung der Zusammenarbeit mit Versicherern:

  • Regelmäßiger Austausch über Nachhaltigkeitsthemen
  • Entwicklung von Maßnahmen zur Erfüllung von Anforderungen

3. Schulungen:

  • Schulungen für Mitarbeitende zur „Bedeutung von Nachhaltigkeit und Maßnahmen zur Umsetzung im Betrieb“
  • Laufende Sensibilisierung für neue gesetzliche Vorgaben

Wichtig ist, sich im Klaren zu sein, dass „Nachhaltigkeit“ keine kurzfristige Maßnahme ist, sondern als integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie verstanden werden muss. Die CSRD zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit in der gesamten Wertschöpfungskette ist. Versicherungsmaklerbetriebe und Versicherer müssen gemeinsam an Lösungen arbeiten, um die Anforderungen zu erfüllen.

Wir haben also mehr als nur eine neue gesetzliche Verpflichtung, sondern die Chance, den kompletten Wirtschaftszweig weiterzuentwickeln.

Nachhaltigkeit wird systematisch in die eigene Arbeitsweise integriert werden, um dabei einen positiven Beitrag für Umwelt und Gesellschaft zu leisten.
Grob gesagt, bilden folgende Fragen die Grundlage, wenn man sich mit der Thematik beschäftigt:

  • Wie soll ich als Teil der Gesellschaft mit endlichen Ressourcen leben und damit umgehen?
  • Was bedeutet es für mich bzw. mein Unternehmen, es nicht zu machen?

Für Versicherungsmaklerinnen und -makler wird es entscheidend sein – gleich ob in Eigenregie oder mit externen Spezialistinnen und Spezialisten – die eigene Rolle innerhalb der Wertschöpfungskette der Versicherer zu verstehen und proaktiv auf die Anforderungen, die damit einhergehen, zu reagieren. Dabei geht es um mehr als Compliance. Es geht um Verantwortung, Innovation und die Zukunft unserer gesamten Branche.

Hier geht's zum ersten Teil des Beitrages ...

Hier geht's zum zweiten Teil des Beitrages ...

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