Finanzwissen ermöglicht eigenständige Meinungsbildung und frühzeitige Problemidentifikation. Eine zugängliche, zielgerichtete Finanzbildung ist entscheidend für die Zukunft und wesentliche Richtungskorrekturen als „Game-Changer“ der Finanzbildung sind erforderlich. Welche „Game-Changer“ das sind, weiß Prof. Dr. Gerhard Weibold, Geschäftsführer der financial education services GmbH in München und Wien sowie Herausgeber von der Bildungsplattform „finanzbildung.com“.
Artikel von:
Prof. Dr. Gerhard Weibold
Geschäftsführer der financial education services GmbH in München und Wien; Herausgeber der Bildungsplattform|finanzbildung.com
Game-Changer #1
Als Game-Changer #1 der Finanzbildung ist eine Neufokussierung auf die bereits oder demnächst im Finanzleben stehenden Personen erforderlich.
Die mit Abstand größten Zielgruppen der Finanzbildung sind Erwachsene, Studierende und adoleszente Schüler/-innen, deren persönliches Finanzleben bereits stattfindet oder zumindest in Sichtweite ist. Dass man mit Finanzbildung jedoch meist reflexartig Kinder und Jugendliche verbindet, ist vermutlich dem Spruch, dass man mit Finanzbildung bekanntlich gar nicht früh genug beginnen kann, geschuldet.
Die bisherige Fokussierung der Finanzbildung auf Kinder führt dazu, dass für weitaus größere Personengruppen kaum Bildungsangebote vorgesehen sind. Vielleicht liegt es auch daran, dass man sich schon mit wenig anspruchsvollen Initiativen genügend medialen Applaus verschaffen kann und die Finanzwirtschaft sich dem Vorwurf, nichts für Finanzbildung zu unternehmen, damit elegant entzieht. Bei nüchterner Betrachtung stellen sich viele dieser Initiativen tatsächlich bloß als Feigenblätter oder Beruhigungspillen heraus.
Game-Changer #2
Als Game-Changer #2 der Finanzbildung ist eine Neuorientierung zu substanzhaltigen Themen notwendig.
Thematisch schmale und inhaltlich flache Bildungsangebote für Kinder, die auf den sorgfältigen Umgang mit Geld „eingenordet“ und vor Verschuldungsfallen gewarnt werden sollen, sind zwar begrüßenswert, doch für die Herausforderungen des späteren Finanzlebens wenig geeignet.
Darüber hinaus fällt der substanzhaltigen Finanzbildung auch die Aufgabe der Aufklärung zu strategischen Themen zu. Damit ist beispielsweise auch die Thematisierung kapitalmarktnaher Handlungsalternativen als Antwort auf Preissteigerungen und Kaufkraftverluste gemeint. Also ein Thema, das von der Politik nur zaghaft angesprochen wird, um nicht als Empfehlung verstanden zu werden. Selbstverständlich zählt zur fundierten Finanzbildung auch das Bekanntmachen der Bevölkerung mit bislang vielleicht noch nicht in Anspruch genommenen Anlage-, Finanzierungs- und Versicherungsprodukten dazu.
Game-Changer #3
Als Game-Changer #3 der Finanzbildung ist die Etablierung einer zentralen und unabhängigen digitalen Bildungsquelle anzustreben.
Relevante Zielgruppen mit relevantem Finanzwissen auszustatten, ist infolge eines Millionenpublikums und einer unüberschaubaren Vielfalt von Finanzdienstleistungen eine Herkulesaufgabe, die nahezu ausschließlich in digitaler Form bewältigt werden kann. Es wird demnach dem Internet die entscheidende Rolle bei der großflächigen Bereitstellung und Vermittlung von Finanzwissen zufallen. Zur Auffindbarkeit von Bildungsangeboten werden Domainnamen und Suchmaschinen bedeutend sein.
Domainnamen spielen eine wichtige Rolle für die Auffindbarkeit von Bildungsangeboten, da sie das direkte Aufrufen von Websites erleichtern. Allerdings sind die meisten relevanten Domainnamen bereits vergeben. Suchmaschinen liefern zwar eine große Anzahl von Suchergebnissen, aber die Qualität dieser Ergebnisse ist oft ungewiss, da Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität schwer zu beurteilen sind. Zudem ist die Reihenfolge der Suchergebnisse oft durch SEO und werbliche Einflüsse beeinflusst.
financial education services GmbH
Die financial education services GmbH ist fest entschlossen, die beschriebenen Game-Changer in Angriff zu nehmen und umzusetzen. Dafür bringen die in Österreich und Deutschland niedergelassenen Unternehmen zwar nicht alle, jedoch bereits viele Voraussetzungen und wertvolle Assets mit.
Welche Assets das sind, lesen Sie in der AssCompact Juni-Ausgabe!
zurück zur Übersicht
Beitrag speichern
sharing is caring
Das könnte Sie auch interessieren