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Die größten Hürden für Österreichs Unternehmen

Die größten Hürden für Österreichs Unternehmen

11. November 2019

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4 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

Wo sehen österreichische Führungskräfte die größten Herausforderungen für die Zukunft? Wie gehen sie mit Klimawandel, Digitalisierung und politischen Unsicherheiten um? Diesen Fragen geht der aktuelle „Deloitte Unternehmensmonitor“ nach.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 11.11.2019

Für die repräsentative Studie befragte das Marktforschungsinstitut SORA im Auftrag von Deloitte über 600 Unternehmensvertreter in leitender Funktion. Dabei wurden den Führungskräften mehrere Reformvorschläge vorgelegt. Im direkten Vergleich sind Maßnahmen zur Verringerung der Abgabenquote mit großem Abstand am wichtigsten, vor allem die Senkung der Lohnnebenkosten (94%). Die durch eine Steuersenkung frei werdenden Mittel würden 87% der Befragten wieder in den eigenen Betrieb investieren, etwa in Anlagen und Ausrüstung. 84% würden auf die Qualifizierung von Mitarbeitern setzen.

Digitalisierung

Die Digitalisierung der Arbeitswelt wird von den Befragten überwiegend positiv gesehen. Entwicklungen im Bereich der digitalen Kundenkommunikation und Automatisierung innerbetrieblicher Abläufe sind für viele Unternehmen relevant. Laut Karin Mair, Partnerin bei Deloitte Österreich, gibt es dennoch Handlungsbedarf: „Die Digitalisierung ist in den Unternehmen grundsätzlich angekommen. Aber spezialisierte Digitalisierungsbereiche wie neue Datenanalysemethoden, Robotik oder Produktionsindividualisierung spielen derzeit noch eine untergeordnete Rolle. Da schlummert großes Potenzial für Innovation und Kostenersparnis.“

Klimawandel

Jede zweite Führungskraft in Österreich sorgt sich um die Auswirkungen des Klimawandels auf das eigene Unternehmen. Ein Drittel bangt um eine sicherere und leistbare Energieversorgung. Auch Konjunktureinbrüche aufgrund internationaler politischer Konflikte – ein mit der Erdölversorgung eng verknüpftes Thema – sorgen derzeit bei vielen Unternehmen für Kopfzerbrechen.

Demografie

Alternde Belegschaften sind für viele Unternehmen eine Herausforderung. 40% der Unternehmen sind besorgt, ob sie diese auch meistern können. 26% zeigen sich diesbezüglich zuversichtlich. Fast jedes zweite österreichische Mittel- und Großunternehmen spürt die Auswirkungen regionaler Abwanderung. Nur ein Drittel der betroffenen Unternehmen ist zuversichtlich, die damit verbundenen Herausforderungen lösen zu können.

Noch am wenigsten Kopfzerbrechen bereitet den österreichischen Führungskräften eine Entwicklung durch die Globalisierung: Die Verlagerung der Produktion ins Ausland ist für rund zwei Drittel kein Thema.

Fachkräftemangel?

Der Studie zufolge greift die generalisierende Klage über den verbreiteten Fachkräftemangel zu kurz. Vielmehr sei einerseits eine Zunahme der Nachfrage nach überfachlichen Kompetenzen spürbar. Andererseits nehmen demografisch bedingte regionale Unterversorgungen zu. „Der sogenannte Fachkräftemangel ist vor allem eine regionale Herausforderung und eigentlich eher ein Fachkräftewettbewerb zwischen Regionen und Betrieben. Neben bildungspolitischen Maßnahmen sind hier klare Impulse zur Regionalentwicklung nötig“, erklärt Bernhard Gröhs, CEO von Deloitte Österreich. Um dem entgegenzuwirken, setzen die Unternehmen vor allem auf innerbetriebliche Aus- und Weiterbildung. Über 80% sind zuversichtlich, mit geeigneten Maßnahmen den eigenen Fachkräftebedarf in den nächsten Jahren decken zu können.

Grafik: Deloitte

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