Der Kreditversicherer Coface hat seine Risiko-Bewertungen von zwölf Branchen in sechs großen Regionen aktualisiert. Das Fazit: Lateinamerika bleibt weiterhin die Region mit den höchsten Branchenrisiken, in Europa konnten sich einige Wirtschaftszweige verbessern.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 02.08.2016
Dank des Aufschwungs der privaten Konsumnachfrage sind Informations- und Telekommunikationstechnologie sowie die Automobilbranche in West-, Zentral- und Osteuropa wieder in die Kategorie „niedriges Risiko“ aufgestiegen. Verbessern konnten sich auch der Metallsektor („hohes Risiko“) und die Baubranche („mittleres Risiko“), während der Textilsektor nur bedingt profitierte.
Unter den zwölf untersuchten Sektoren sei der Gesundheitsbereich laut Coface global betrachtet am wenigsten riskant („sehr niedriges Risiko“). Die Branche profitiert von einer steigenden Nachfrage aus den Emerging Markets und den weitgehend stabilen Erstattungen in den entwickelten Ländern.
Lateinamerika mit den weltweit höchsten Risiken
Lateinamerika bleibt die Region mit den höchsten Risiken weltweit. Dort befinden sich die Sektoren Energie, Stahl und Bau in der höchsten Risikostufe „sehr hohes Risiko“. Ein positiver Ausreißer ist die Papier- und Holz-Branche, die Coface wieder unter „durchschnittliches Risiko“ einstufte.
Die Sparpolitik der weitgehend ölabhängigen Staaten im Nahen und Mittleren Osten, die etwa geringere Subventionen für Sprit beinhaltet, bremst die Nachfrage der privaten Haushalte. Coface hat die Branchen Automobil, Lebensmittel, Einzelhandel sowie Textil- und Bekleidung in „hohes Risiko“ herabgestuft. Auch in Emerging Markets in Asien sei eine Politik mit weniger staatlichen Investitionen erkennbar, wobei dies vor allem den Baubereich angesichts zahlreicher hochverschuldeter Bauunternehmen betreffe.
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