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GfK-Studie zur Vorsorge: Nur 43% der Österreicher fühlen sich gut aufgestellt

GfK-Studie zur Vorsorge: Nur 43% der Österreicher fühlen sich gut aufgestellt

28. Juli 2016

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3 Min. Lesezeit

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News-Studien

Die Mehrheit der Österreicher spürt bisher wenig von den Auswirkungen der Steuerreform, die vor sechs Monaten in Kraft getreten ist. Das ersparte Geld wird eher ausgegeben als angespart, wie eine GfK-Umfrage im Auftrag von Swiss Life Select unter 1.000 Österreichern zeigt. Nur 43% fühlen sich gut abgesichert, vor allem Frauen droht Altersarmut.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 28.07.2016

Für 52% der Bevölkerung hat die Steuerreform laut Studie bisher keine positiven Auswirkungen gehabt. Ein Drittel weiß überhaupt nicht über die monatliche Steuerersparnis Bescheid, ein weiteres Drittel kennt die Zahl nur vage. Steigenden Gebühren und Kosten machen für 29% der Befragten die positiven Reform-Auswirkungen wieder zunichte. Schuld seien vor allem die immer teureren Güter des täglichen Bedarfs (82%), steigende Betriebskosten (56%), Gesundheits- und Behandlungskosten (39%) sowie höhere Mietkosten (32%).

Pflegeversicherung, Immobilien und private Pensionsvorsorge fehlen

46% der Befragten, denen durch die Steuerreform mehr Geld zur Verfügung steht, wollen die Summe komplett ausgeben – meist im Zusammenhang mit der Familie oder für Güter, die man sich früher nicht leisten konnte. Nur 10% sparen durch die Steuerentlastung mehr Geld, bei den Frauen sind es nur 6%. 

Das Sparbuch bzw. Sparkonto bleibt trotz niedrigster Zinsen nach wie vor das beliebteste Vorsorgeprodukt der Österreicher (58%), gefolgt vom Bausparvertrag (52%) und der Lebensversicherung (42%). Eine rückläufige Tendenz dieser Vorsorgeprodukte könne jedoch beobachtet werden. Den Österreichern fehlen laut eigenen Angaben eine Pflegeversicherung, Immobilien und die private Pensionsvorsorge am meisten.

Nur 37% der Frauen fühlen sich gut abgesichert

Frauen, die häufig Teilzeit und in Niedriglohnsektoren arbeiten, geben mit 59% deutlich häufiger als Männer (45%) an, von der Steuerreform wenig zu spüren. Relativ schlecht steht es auch um die wahrgenommene eigene Absicherung: 37% der Frauen fühlen sind eher oder gut abgesichert, aber immerhin 50% der Männer. Insgesamt halten sich 43% der Befragten für relativ gut abgesichert – im Vorjahr waren es noch 50%.

„Öffentliches Bewusstsein und Anreize für private Vorsorge erhöhen“

Hinzu komme, dass Frauen mit 60,2 Jahren (laut OECD) früher in Pension gehen und damit ihre besten Einkommensjahre zu früh enden, so Christoph Obererlacher, CEO von Swiss Life Select. „Das bedeutet jedoch, dass vor allem Frauen für ein längeres, selbstbestimmtes Leben bei weitem nicht ausreichend abgesichert sind. Wir müssen daher zusammen mit der Politik das öffentliche Bewusstsein, aber auch die Anreize für die private Vorsorge zur Vermeidung von Altersarmut dramatisch erhöhen. Angesichts der steigenden Lebenserwartung braucht es daher auch neue Impulse für ein positives Spar- und Vorsorgeverhalten.“

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