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Fed-Zinssenkung: Chance für Schwellenländer

Fed-Zinssenkung: Chance für Schwellenländer

02. August 2019

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3 Min. Lesezeit

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News-Finanzen

Die Zinssenkung der US-Notenbank Fed hat Chancen für Schwellenländer eröffnet. Wie Anleger diese nutzen können, erklärt Michael Bourke, Manager des M&G (Lux) Emerging Markets Income Opportunities Fund bei M&G Investments.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 02.08.2019

Dass die Federal Reserve die Geldpolitik nun doch wieder gelockert hat, sei für viele Schwellenländer eine gute Nachricht. Investoren haben dort zwei turbulente Jahre hinter sich: „Auf die Aktienrallye 2017 folgte ein tiefer Fall, als die USA ihre Zinsen erhöhten und die Bedrohung durch Handelskriege realer wurde“, so Bourke. „In diesem Jahr belastet die Sorge um das globale Wirtschaftswachstum die Märkte nach einem zunächst hoffnungsvollen Start erneut.“ Aktuell ist der Investmentexperte optimistisch – „denn Schwellenländeraktien notieren mit einem Abschlag gegenüber Werten aus den Industrieländern, obwohl sie von der Profitabilität her vergleichbar sind“.

Solche Schwankungen machen es jedoch schwer, in Schwellenländern allein durch Aktienanlagen ein gleichbleibendes Einkommen zu erzielen. „Dazu kommt, dass viele Unternehmen in diesen Ländern ihre Dividenden abhängig von ihren Gewinnen zahlen. Die Anzahl der Firmen, die ihre Auszahlungen jedes Jahr kürzen, ist hier deutlich höher als in Industrienationen.“ Andererseits bieten Unternehmensanleihen aus Schwellenländern stabile und vergleichsweise hohe Erträge.

China attraktiv, Indien „zu teuer“

Durch die Kombination beider Asset-Klassen könne eine effektive, diversifizierte Einkommensstrategie mit reduzierter Volatilität entstehen. „Aktuell haben wir unseren Aktienanteil sukzessive auf 54% erhöht und mehrere südkoreanische Unternehmen ins Portfolio aufgenommen: Das Land ist trotz klarer Reformbestrebungen immer noch unterbewertet“, sagt Bourke. In Mexiko nutze man die wirtschaftlichen Unsicherheiten und die daraus resultierenden Kursverluste, um zuzukaufen. „Rund zehn Prozent unseres Portfolios sind in China angelegt, wo Unternehmen operativ gut aufgestellt sind, die Kurse sich aber aufgrund der Handelsauseinandersetzungen verbilligt haben. Auch russische Titel finden wir aktuell attraktiv, wogegen Indien uns für einen Einstieg zu teuer ist.“

Bei den Rentenpapieren bleibe Lateinamerika einer der Favoriten. „Auch hier konzentrieren wir uns auf Segmente, die vom Markt gerade wenig geschätzt werden.“

Die Mischung aus Aktien und Anleihen habe sich in den letzten 24 Monaten bewährt und eine widerstandsfähige Performance gezeigt. „Auf lange Sicht werden Schwellenländer immer stärker zu einem wichtigen Markt für Anleger, die einkommensorientiert agieren. Wir erwarten, dass die Qualität der Unternehmensführung insgesamt steigen wird und damit die Dividendenzahlungen – alles in allem hoffnungsvolle Voraussetzungen für ein Investment, das die Vorzüge von langfristigem Kapitalwachstum mit einem Einkommensfokus verbindet.“

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