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Die Studie „Austrian Digital Financial Landscape“ der Finanzmarktaufsicht (FMA) untersucht den Stand der Digitalisierung im Finanzsektor. Die Ergebnisse zeigen: Cloud-Dienste sind heute Standard, künstliche Intelligenz wächst rasant, aber Blockchain verliert an Bedeutung. Zudem gehen fast zwei Drittel schwerwiegender IT-Vorfälle auf Drittanbieter zurück.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 18.02.2025

Die Digitalisierung verändert den Finanzmarkt tiefgreifend. Innovative Technologien erleichtern Prozesse und schaffen neue Möglichkeiten, bringen aber auch Risiken mit sich. Die FMA hat deshalb bereits zum dritten Mal eine umfassende Analyse durchgeführt, um den digitalen Fortschritt und die Herausforderungen im österreichischen Finanzmarkt zu bewerten. Dabei zeigt sich, dass der technologische Wandel sich in vielen Bereichen bereits etabliert hat, während andere Entwicklungen noch in den Kinderschuhen stecken.

Künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch

Der Einsatz von KI-Technologien nimmt zu. Mehr als ein Viertel der Finanzunternehmen nutzt bereits Machine Learning, vor allem für Ratingsysteme und Betrugsprävention. Natural Language Processing und andere KI-Anwendungen sollen in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden.

Cloud-Dienste als Standard, Blockchain bleibt zurück

Während Cloud-Technologien heute flächendeckend genutzt werden, zeigt sich ein anderes Bild bei der Blockchain: Statt eines erwarteten Wachstums ist die Nutzung sogar zurückgegangen, da konkrete Anwendungsfälle fehlen.

Neue digitale Vertriebskanäle im Kommen

Vergleichsportale, Social Media und Chatbots gewinnen an Bedeutung und ergänzen oder ersetzen traditionelle Vertriebswege. Zwar erfolgt der Vertragsabschluss noch selten direkt über Plattformen, doch dies könnte sich in den kommenden Jahren ändern – mit neuen regulatorischen Herausforderungen.

Steigende IT-Risiken durch Drittanbieter

Fast zwei Drittel schwerwiegender IT-Störungen gehen auf externe Dienstleister zurück. Dies unterstreicht die Bedeutung des neuen EU-Regelwerks DORA, das das Risikomanagement für IT-Drittanbieter verschärft. Über 75% der schwerwiegenden IT-Zwischenfälle sind auf technische Fehler wie Softwareprobleme oder Netzausfälle zurückzuführen – nicht auf Cyberangriffe.

DORA-Umsetzung erfordert Nachbesserungen

Die Analyse der FMA zeigt, dass viele Unternehmen bereits Maßnahmen zur Einhaltung von DORA ergriffen haben. Der größte Handlungsbedarf besteht jedoch im Drittanbietermanagement. Besonders die Anpassung bestehender Verträge und der Aufbau eines zentralen Registers über IT-Dienstleister sind noch nicht abgeschlossen.

Die Digitalisierung des Finanzmarkts schreitet voran und bringt neue Chancen sowie Risiken mit sich. Die FMA nutzt die Erkenntnisse aus der Analyse, um ihre Aufsichtsstrategie anzupassen und den technologischen Wandel gezielt zu begleiten. Unternehmen müssen sich insbesondere auf strengere Anforderungen im IT-Risikomanagement einstellen, um langfristig wettbewerbsfähig und resilient zu bleiben.

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