Die globalisierte Arbeitswelt stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen. Der Einsatz digitaler Strategien und neuer Ansätze, um junge Führungskräfte zu gewinnen, gelingt häufig noch nicht. Eine internationale Deloitte-Studie kommt zu diesem Fazit, das sich auch in Österreich klar widerspiegelt.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 18.03.2016
Der Trend zu einer radikalen Veränderung der Arbeitswelt kommt immer mehr im Unternehmensalltag an. So befinden sich 39% der Unternehmen bereits in einer Restrukturierung, 6% planen eine solche. Dass es dabei noch viele Hürden gibt, zeigt die Studie „Global Human Capital Trends 2016“, für die Deloitte mehr als 7.000 Führungskräfte aus 130 Ländern befragt hat.
Österreichs Unternehmen auf digitale Zukunft nicht gut vorbereitet
Die Digitalisierung scheint zwar in den Köpfen, nicht aber in der Realität angekommen zu sein. Zwar halten es weltweit 92% der Führungskräfte für notwendig, sich an die neuen Herausforderungen anzupassen, nur 14% sehen ihr Unternehmen jedoch bereit dafür. Auch in Österreich fühlen sich die Unternehmen noch nicht bereit für die digitale Zukunft.
Nachwuchsmangel an qualifizierten Führungskräften
Die Umbrüche in der Arbeitswelt verlangen neue, innovative Führungsmethoden, um mit kompetenten Fachkräften in die Zukunft zu gehen. In der Umfrage geben mehr als die Hälfte (56%) an, den Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs nicht decken zu können.
Die jüngere Zielgruppe der Millennials – also der zwischen 1980 und 1999 Geborenen – wird bis dato in der Führungskräfteentwicklung vernachlässigt: 22% der befragten Führungskräfte geben an, keine Leadership-Programme für diese Altersgruppe anzubieten. In Österreich wird insgesamt deutlich weniger in die Weiterentwicklung der Führungskräfte investiert als international üblich.
Mitarbeiterbindung liegt nach wie vor im Fokus der Unternehmen. Fast jeder neunte Befragte sieht die Unternehmenskultur als wesentliche Herausforderung, um Talente zu gewinnen und halten. Aktuell wird von 64 % der Unternehmen eine jährliche Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Das sollte wesentlich öfter passieren, meinen die Experten von Deloitte.
Die HR-Studie zeigt den hohen Veränderungsdruck der Unternehmen auf. Dieser berge aber auch Positives in sich, so Julian Mauhart, Partner bei Deloitte Österreich. „Wir müssen diesen Umbruch als Chance verstehen. Dann kann er auch eine Initialzündung für Modernisierung und Innovation in unserer Arbeitswelt sein.“
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