Ein Wasserschaden im Keller und die Bewohner sind im Urlaub? Für diesen Fall gibt es Smart-Home-Anwendungen, die bei Gefahr schon frühzeitig warnen. Lösungsanbietern und Versicherern eröffnen sich dabei neue, gemeinsame Geschäftsmodelle. Eine der größten Herausforderungen: Datenschutz und Datensicherheit, gibt Henri Vandré, Leiter Smart Home bei der Telekom Deutschland GmbH, zu bedenken.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 09.02.2018
Die Möglichkeit, Geräte im eigenen Zuhause remote per App oder Sprachbefehl zu steuern, gilt bei vielen Beobachtern als nächstes Marktwunder. Smart-Home-Anwendungen sind auch unter dem Aspekt der Sicherheit von Bedeutung. Einen Schritt weiter als die bereits gängigen Bewegungsmelder gehen Kameras, die Außen- und Innenraum im Auge behalten. „Ihre Sensoren registrieren Bewegungen und senden automatisch Bilder der Lage vor Ort auf das Smartphone des Nutzers. Dieser kann im Falle eines Einbruchs die entsprechenden Maßnahmen einleiten – auch wenn er gerade unterwegs ist.“
Intelligente Wasser- und Rauchmelder
Höhere Sicherheit bedeutet auch Schutz vor Gefahren wie Feuer und Wasser. „Vernetzte Wassermelder, die einen Alarm als Push-Nachricht weiterleiten, können hier Abhilfe schaffen“, so Vandré. „Der Bewohner informiert unverzüglich eine Vertrauensperson mit Schlüssel und lotst Handwerker in die Räume.“ Bei Bränden warnen vernetzte Rauchmelder den abwesenden Besitzer, bevor Schlimmeres passiert.
Neue Chancen für Versicherer und Anbieter
„Von Kooperationen zwischen Versicherungen und Smart-Home-Anbietern profitieren alle Parteien“, betont Vandré. Der Smart-Home-Anbieter decke berechtigte Sorgen seiner Kunden ab. Der Versicherer profitiere von der Prävention und der damit höheren Wahrscheinlichkeit einer Schadenvermeidung bzw. -begrenzung im Haushalt des Versicherten. „Darüber hinaus eröffnen sich den Versicherern Möglichkeiten für neue Produkte und Tarife inklusive individueller Prämienkalkulationen, mit denen sie sich im Wettbewerb um den Kunden differenzieren.“
Datensichere Angebote entscheidend
Dabei stellt allerdings der Schutz sensibler Kundendaten Versicherer und Lösungsanbieter vor eine gemeinsame Herausforderung. Mehr als die Hälfte der Smart-Home-Nutzer sorgt sich laut einer Umfrage um ihre Privatsphäre, nahezu 40% fürchten sich vor Hackerangriffen. „Für Anbieter und Versicherer ist es daher entscheidend, das Vertrauen der Kunden durch datensichere Angebote zu gewinnen“, weiß der Smart-Home-Experte.
Datenintensive Branchen wie die Versicherungswirtschaft seien Vorreiter, was die Datenhoheit und die Nutzung sicherer Big-Date-Anwendungen betreffe. „Vor den Kunden müssen sie Überzeugungsarbeit leisten, um beispielsweise individuelle Prämienkalkulationen auf Basis persönlicher Daten anbieten zu können. Parallel dazu müssen die Anbieter nachweisen, dass sie die Cyberrisiken im Smart Home ihrer Kunden nachhaltig minimieren.“
Quelle: AssCompact Deutschland; bearbeitet durch Redaktion Österreich
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