Die HDI Versicherung und die ÖAMTC Fahrtechnik wollten wissen, ob die Gefahreneinschätzung von Motorradfahrern mit den Daten der Unfallstatistik übereinstimmt – und hat dazu rund 4.000 Biker in Österreich befragt. Das Fazit: Viele schätzen falsch ein, welche Situationen tatsächlich riskant sind.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 08.03.2017
„Gefährliche Situationen, die laut Statistik sehr häufig zu Unfällen führen, sind zu wenig im Bewusstsein der Biker. Umgekehrt fürchten sie sich aber vor Unfallsituationen, die tatsächlich kaum vorkommen“, sagt ÖAMTC-Verbandsdirektor Oliver Schmerold. Als Nummer eins der häufigsten Unfallursachen nannten die Befragten nicht angepasste Geschwindigkeit. „Diese Einschätzung ist richtig, denn laut Unfallstatistik ist es die Ursache für 16,7 Prozent aller Motorradunfälle“, so HDI-Vorstandsvorsitzender Günther Weiß. Die Umfrage zeigt aber auch, dass Motorradfahrer im Ortsgebiet vor allem Unfälle an Kreuzungen unterschätzen. Nur ein Viertel der Befragten glaubt, dass Kreuzungskollisionen sehr gefährlich sind. Dabei passiert im Ortsgebiet mehr als jeder dritte Unfall an einer Kreuzung.
Weitaus größer schätzen Biker die Gefahr von sich plötzlich öffnenden Autotüren ein. Für 54% der Befragten ist das eine sehr gefährliche Situation – in der Realität kommt es dabei aber nur selten zu Unfällen. Im Freiland verunfallt jeder zweite Biker ohne Fremdeinwirkung. Vor allem in Kurven passieren viele Stürze aufgrund der hohen Geschwindigkeit, nicht selten mit Todesfolge.
Österreichs sicherster Motorradfahrer gesucht
ÖAMTC Fahrtechnik und HDI suchen wieder Österreichs sichersten Motorradfahrer. Damit sollen Biker animiert werden, ihre Fahrtechnik zu verbessern. Teilnehmen können alle, die bei der ÖAMTC Fahrtechnik ein Aktiv- oder Dynamik-Training absolvieren. Als Hauptpreis wartet eine neue Honda Africa Twin. Mehr Infos und Anmeldung zum Bewerb unter www.bestbiker.at.
Foto (v.l.): Günther Weiß, Oliver Schmerold, Georg Scheiblauer (Motorrad-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik) (©Christian Postl)
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