Schon vor Corona war der digitale Wandel auf dem Vormarsch – die Pandemie beschleunigte die Integration von Digitalisierung im Alltag. Eine aktuelle, repräsentative Marktforschung von Helvetia Österreich zeigt: Jeder dritte Österreicher ist bereits mit Internetbetrug in Berührung gekommen – doch nur die Hälfte ergreift einfachste Schutzmaßnahmen.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 17.08.2021
Nach über einem Jahr seit Beginn der Pandemie haben sich das Angebot und der Einsatz virtueller Vernetzungsmöglichkeiten etabliert, es hat sich eine hybride Form des täglichen Lebens entwickelt, digitale Möglichkeiten werden als Ergänzung zu den klassischen Kommunikationskanälen verwendet – und das langfristig. Diesen Trend bestätigt eine aktuelle Studie von marketagent im Auftrag von Helvetia Österreich, die zwischen 25. und 29. Juni 2021 bei 500 Personen zwischen 14 und 75 Jahren erneut zum Thema „Cyberschutz“ durchgeführt wurde, um Vergleichswerte zur Vorjahresumfrage (Umfragezeitrum 16. bis 20. April 2020) zu generieren. Weiterhin gibt ein Drittel der Befragten an, bereits mit Cybercrime in Kontakt gekommen zu sein.
E-Mail und Surfen nach wie vor an der Spitze bei Internetnutzung
Das Bewegen im virtuellen Raum bedeutet nach wie vor für den Großteil der Befragten das Bearbeiten von E-Mails (91%, 2020: 94%) und das Surfen im Internet (91%, 2020: 90%), mehrmals pro Woche. Social Media erlebte durch die Pandemie einen großen Schub, 76% der Befragten verwenden Plattformen wie Facebook, Instagram oder TikTok mehrmals pro Woche (2020: 77%).
Auch der Konsum von Nachrichtenportalen und -websites ist nach wie vor beliebt, wenn auch im Vergleich zum Pandemieausbruch um knapp zehn Prozent gesunken: Haben sich 2020 noch 73% mehrmals pro Woche Informationen über diese Kanäle geholt so waren es jetzt, ein Jahr später, nur noch 66%. Der Trend, mittels Videokonferenz-, Chat-Tools und –Apps, Kontakt mit den Liebsten zu halten, ist gleichbleibend hoch: Mehr als jede/r Zweite (56%, 2020: 57%) nutzt diese Werkzeuge regelmäßig.
Zu wenig Bewusstsein bei Schutzmaßnahmen vor Cyberkriminalität
Obwohl das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen gestiegen ist, wie beispielsweise das aktive Filtern von Spam-E-Mails oder vermehrte Vorsicht bei dubiosen Links (72%, 2020: 69%) sowie der kritische Umgang mit sensiblen Daten (60%, 2020: 58%), gibt es bei den Möglichkeiten, sich vor Internetgefahren zu schützen, noch Aufholbedarf. So setzen nur beispielsweise 51% der Befragten auf die Verwendung von sicheren Passwörtern – 2020 waren es 55%. Auch ein aktueller Antivirenschutz ist nur noch für knapp jede/jeden Zweite(n) (49%, 2020: 51%) wichtig.
Ein Drittel der Befragten (35%, 2020: 34%) gibt weiterhin an, sich durch Beschränkungen der Sicherheitseinstellungen bei Social-Media-Accounts vor Cyberkriminalität zu schützen.
Nur ein Viertel der Befragten (25%, 2020: 26%) nutzt hingegen VPN/Verschlüsselung in öffentlichen WLANs. Knapp vier Prozent verwenden gar keine Maßnahmen, um sich gegen Cybercrime zu wappnen und nur knapp drei Prozent der Befragten geben an, im Fall der Fälle auf eine Cyberversicherung zu bauen. 2020 war das zumindest noch ein Prozentpunkt mehr (4%).
„Bei Cyberattacken kann es zu großen finanziellen Schäden kommen, das ist noch zu wenig im Bewusstsein der Menschen angekommen. Es ist mehr als ratsam, dass man – nicht nur als Firma – eine Cyberversicherung abschließt, um hier ein Sicherheitsnetz zu spannen“, so Dr. Kaspar Hartmann, Vorstand Schaden-Unfall bei Helvetia Österreich.
Ein Drittel kam bereits mit Internetbetrug in Berührung
Mehr als 30% der Befragten geben an, dass sie oder jemand in ihrem näheren Umfeld bereits einer Form von Internetbetrug zum Opfer gefallen sind. Hier wurden Phishing Nachrichten (12%) am häufigsten genannt, danach folgen versehentliche Schadsoftware-Downloads (5%), Cybererpressung und Cybermobbing (je 4%).
Schutzverhalten muss nachgerüstet und verbessert werden
Die fortschreitende Digitalisierung in fast allen Lebensbereichen bietet für Cyberkriminelle immer mehr Möglichkeiten, erhebliche Schäden anzurichten. Neben diversen Aufklärungsangeboten hinsichtlich Cyberschutz sowie Digitalbildung gibt es die Möglichkeit einer Cyberversicherung, um finanziellen Schäden vorzubeugen.
Foto oben: Dr. Kaspar Hartmann, Vorstand Schaden-Unfall bei Helvetia Österreich
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