Insitutionelle Investoren wie Versicherungen, Banken und Pensionskassen sollten die Risikomanagement-Strategien ihrer Geldanlage dringend überarbeiten. Dieses Fazit zieht Allianz Global Investors im aktuellen Risk Monitor, für den weltweit 755 Institutionen mit einem Gesamtanlagevermögen von rund 24 Billionen Euro in 23 Ländern befragt wurden.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 21.06.2016
„Anleger müssen sich mit einer Welt auseinandersetzen, in der die durchschnittliche Marktrendite niedriger und die Volatilität höher als in der Vergangenheit ausfällt“, so Martin Bruckner, Chief Investment Officer der Allianz in Österreich und Vorstandsmitglied der Allianz Investmentbank AG. Am meisten Kopfzerbrechen bereitet den institutionellen Investoren die Marktvolatilität (43%). Auch niedrige Zinsen (24%) und Unsicherheiten über die Geldpolitik (16%) gehören zu den größten Herausforderungen.
Trotz hohen Risikos sind Aktien beliebt
77% der Befragten geben an, dass 2016 das Aktienmarktrisiko am stärksten die Rendite ihres Portfolios beeinträchtigen könnte. Zinsrisiko, Ereignis-Risiko (je 75%) und Währungsrisiken (74%) werden als ähnlich wichtig erachtet. Von einer defensiven Anlagestrategie kann jedoch keine Rede sein. Das oberste Anlageziel für 2016 ist es, die risikoadjustierte Rendite zu maximieren. US-Aktien (29%) und europäische Aktien (28%) stehen ganz oben auf der Kaufliste institutioneller Investoren.
Seit der Finanzkrise hat sich wenig geändert
Institutionelle Anleger wie Pensionskassen, Versicherungen und Banken haben ihre Risikomanagementansätze seit der Finanzkrise 2008 kaum verändert. Die Diversifikation über Assetklassen wird heute mit 58% mindestens so häufig eingesetzt wie vor der Krise (57%), etwas gestiegen ist die geografische Streuung (von 53% auf 56%). Der Stellenwert des Durationsmanagements hat sich von 44% auf 54% erhöht. Dennoch meinen 65% der befragten Institutionen, diese Ansätze hätten sie nicht ausreichend vor massiven Wertverlusten geschützt.
Wenig verwunderlich also, dass zwei Drittel der Investoren auf der Suche nach neuen, innovativen Risikomanagemenstrategien sind. Knapp die Hälfte (48%) wäre bereit, auch mehr dafür zu bezahlen, 54% haben bereits zusätzliche Mittel dafür bereitgestellt.
Werden neue Multi Asset Lösungen bestehen?
Die Umfrage zeigt: Viele Investoren sehen sich nur bedingt in der Lage, Risiken in steigenden und fallenden Märkten gleichermaßen effektiv zu managen. „Asset Manager sind hier gefragt, innovative Lösungen und Produkte zu entwickeln, die Kunden dabei helfen, niedrigen Renditen zu trotzen, ohne sie dabei übermäßiger Volatilität auszusetzen“, so Neil Dwane, Global Strategist bei AllianzGI. Er prognostiziert: „die kommenden Monate und Jahre werden mit Sicherheit ein ‚Lackmustest‘ für die wachsende, neue Generation der Multi Asset Lösungen.“
zurück zur Übersicht
Beitrag speichern
sharing is caring
Das könnte Sie auch interessieren