Von Maklerseite kommt immer wieder die Forderung, dass Prämien grundsätzlich – bei allen Anbietern – nach oben korrigiert werden müssten. Erst wenn sich die Kfz-Versicherung wieder rechnen würde und sich den aktuellen Anforderungen anpasst, würden Service und Kompetenz wieder zählen, nicht nur der günstige Preis. Was Gerhard Heine (Partnervertriebschef der Wiener Städtischen Versicherung), Peter Humer (Vorstand Kunde und Markt Österreich bei UNIQA Insurance Group AG) und DI Christian Sipöcz (Vorstandsmitglied der VAV Versicherungs-AG) dazu sagen, erfahren Sie im zweiten und letzten Teil der Interviewrunde zum Thema „KFZ-Versicherung“.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 14.03.2023
Die Wiener Städtische wolle so Gerhard Heine den Kunden und Maklern nicht nur beim Verkauf ihrer Produkte ein guter Partner sein, sondern auch ihre Leistungsversprechen im Schadenfall halten: „Dafür ist eine wirtschaftliche Betrachtungsweise unserer Verträge erforderlich.“
Der Anspruch von UNIQA sei es, laut Peter Humer, bestmöglichen Service und Kompetenz für die Maklerpartner:innen und Kund:innen sicherzustellen: „Grundsätzlich benötigen wir als Versicherer höhere Prämien aufgrund massiv gestiegener Preise bei den Kfz-Werkstätten. Auf der anderen Seite finden wir einen kompetitiven Markt vor.“
Für DI Christian Sipöcz liege gerade in der heutigen Zeit ein starker Fokus auf einer kompetenten und serviceorientierten Beratung der Versicherungsnehmer vor Vertragsabschluss. Der beste Mix aus Deckung und Preis für das zugrunde liegende Risiko stehe dabei im Vordergrund. „Wir von der VAV Versicherung legen sehr großen Wert auf eine schadenbedarfsabhängige Prämiengestaltung unserer Versicherungsprodukte. Es gibt am Markt dennoch den freien Wettbewerb und so kann es natürlich sein, dass unterschiedliche – teilweise auch defizitäre – Prämien für bestimmte Risiken angeboten werden und nach kurzer Zeit wegen Unauskömmlichkeit wieder saniert werden müssen", so Sipöcz.
Digitale Abwicklung im KFZ-Bereich: „Digitalisierung führt zu mehr Qualität bei den Vertriebsparter:innen“
Auf die Frage, ob vermehrte digitale Abwicklung dafür sorgen kann, dass sich der Aufwand für den unabhängigen Vertrieb besser lohnt, antwortete Heine, dass die Digitalisierungsoffensive der Wiener Städtischen ein breit an- und auf Nachhaltigkeit ausgelegtes Thema sei, bei dem sich die einzelnen Maßnahmen ergänzen, ineinander verschränken und gegenseitig in ihrem Nutzen verstärken: „Neben den internen Lösungen liegen die Schwerpunkte einerseits in der Kundenkommunikation bzw. im Kundenservice und andererseits bei der Schnittstelle zu Maklern und unseren Produkten, die sehr gut angenommen wird. Eine noch schnellere und einfachere Abwicklung sind die Vorteile für den Makler.“
Humer ist sich sicher, dass die digitale und automatisierte Abwicklung von Retail-/Massengeschäft die Qualität erhöhe und zu deutlich weniger Rückfragen bzw. nachträglichen Interventionen bei den Vertriebspartner:innen führe: „Dadurch können sich unsere Vertriebspartner:innen noch stärker auf ihre Kernkompetenz – die Beratung und Unterstützung ihrer Kund:innen – konzentrieren und optimale Lösungen für deren Bedarf zur Verfügung stellen. Diese Effizienzsteigerung betrifft nicht nur die Sparte Kfz, sondern wird auch in den sonstigen Retail-sparten (EH/HH, UV, RS) klar spürbar sein/werden.“
Auch DI Christian Sipöcz ist der Meinung, dass das Thema Automatisierung vor allem in der Kfz-Sparte immer mehr an Bedeutung gewinne: „Ziel ist eine vollautomatisierte Dunkelverarbeitung von Kfz-Anträgen und auch eine zumindest teilautomatisierte Schadenerledigung, zum Beispiel bei Glasbruchschäden an der Windschutzscheibe.“
Hier geht's zum ersten Teil der Interviewrunde "KFZ-Versicherung" ...
Das gesamte Interview lesen Sie in der AssCompact März-Ausgabe!
Foto oben v.l.n.r.: Gerhard Heine (Partnervertriebschef der Wiener Städtischen Versicherung), DI Christian Sipöcz (Vorstandsmitglied der VAV Versicherungs-AG) und Peter Humer (Vorstand Kunde und Markt Österreich bei UNIQA Insurance Group AG)
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