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PwC Studie: 69% sehen keine Fortschritte bei Gehaltsfairness

(Bild: © PwC Österreich)

PwC Studie: 69% sehen keine Fortschritte bei Gehaltsfairness

11. Februar 2025

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4 Min. Lesezeit

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Studien

Am 13. Februar 2025 markiert der Equal Pay Day den Zeitpunkt, bis zu dem Frauen im Vergleich zu männlichen Kollegen rechnerisch „gratis“ arbeiten. Die aktuelle „Gehaltsfairness-Studie“ von PwC Österreich zeigt die fortbestehende Ungleichheit der Einkommen zwischen Männern und Frauen. Grundlage ist eine Befragung von 1.000 Österreicher:innen zum Gender Pay Gap.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 11.02.2025

Die Wahrnehmung der Lohnungleichheit unterscheidet sich stark zwischen den Geschlechtern. Während Frauen das Problem der ungleichen Bezahlung häufiger sehen, begegnen Männer der Thematik oft mit Skepsis.

Johanna Schaller, Workforce-Expertin bei PwC Österreich:

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Wahrnehmung des Gender Pay Gaps stark nach Geschlecht variiert. Während Frauen überwiegend das Problem sehen, begegnen Männer der Debatte oft mit Skepsis. Daher ist faktenbasierte Aufklärung essenziell, um eine sachliche und zielführende Diskussion über Gehaltsfairness zu ermöglichen und deutliche Verbesserungen in den nächsten Jahren in der heimischen Wirtschaft voranzutreiben.

Bewertung der Gehaltsentwicklung

69% der Befragten sehen kaum Fortschritte in der Gleichstellung der Gehälter. 75% wünschen sich mehr Aufklärung über die Gründe für die Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen. 81% der Frauen geben an, dass sie sich mehr Wissen zu diesem Thema wünschen. Die Einschätzung, ob der Gender Pay Gap ein ernsthaftes gesellschaftliches Problem darstellt, ist geschlechtsspezifisch unterschiedlich: 50% der Männer sind skeptisch, während 66% der Frauen die ungleiche Bezahlung als problematisch einstufen. 52% der Männer halten die mediale Berichterstattung über das Thema für übertrieben, im Vergleich zu 28% der Frauen. 8% der Männer sind der Ansicht, dass es den Gender Pay Gap überhaupt nicht gibt.

Gehaltsverantwortung und Transparenz

26% der Befragten schreiben Frauen selbst eine Mitschuld an der ungleichen Bezahlung zu, da sie ihre Gehaltsvorstellungen zu zaghaft formulieren. 75% der Männer empfinden ihr Gehalt als leistungsgerecht, während 67% der Frauen diese Einschätzung teilen. Frauen sprechen zwar häufiger offen über ihr Einkommen als Männer (60% vs. 56%), haben aber weniger Kenntnis über die Gehälter in vergleichbaren Positionen. 58% der Männer wissen, was ihre Kolleg:innen verdienen, während dieser Wert bei Frauen bei 51% liegt. Das Gefühl der Ungerechtigkeit wird dadurch verstärkt. 59% der Frauen und 47% der Männer sind überzeugt, dass Männer in ihrer Branche besser bezahlt werden. 54% der Befragten erwarten von Unternehmen mehr Gehaltstransparenz.

Gehaltsbewusstsein in der Generation Z

Die Generation Z zeigt eine größere Offenheit im Umgang mit Gehältern. 69% sprechen offen über ihre eigenen Gehälter, wodurch sie mehr Transparenz in der Arbeitswelt schaffen. 63% der GenZ wissen, was ihre Kolleg:innen in ähnlichen Positionen verdienen, während der Durchschnitt über alle Altersgruppen bei 55% liegt. „Der Gender Pay Gap hat viele Ursachen, aber eine wichtige Lösung: Transparenz. Die GenZ macht es vor. Das ist der richtige Weg, denn nur wer die Gehälter kennt, kann auch faire Bezahlung einfordern. Während die Politik bereits an der Umsetzung der EU-Entgelttransparenzrichtlinie in nationales Recht arbeitet, sind auch die Unternehmen gefordert, durch transparente Gehaltsstrukturen und Gleichstellungsmaßnahmen aktiv gegenzusteuern“, erklärt Schaller.

Bereitschaft zur Gehaltsfairness

24% der Befragten wären bereit, auf einen Teil ihres eigenen Gehalts zu verzichten, um eine gerechtere Bezahlung zu ermöglichen. Männer zeigen mit 27% eine höhere Bereitschaft als Frauen mit 21%. Besonders ausgeprägt ist diese Haltung bei der jungen Generation der 14- bis 19-Jährigen: 74% von ihnen würden für mehr Fairness auf einen Teil ihres Gehalts verzichten.

Foto oben: Johanna Schaller, Workforce-Expertin bei PwC Österreich

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