Reinhard Gojer, MBA, Vorstand der DONAU Versicherung AG Vienna Insurance Group, spricht im Interview über neue Risiken, von denen Unternehmen in Österreich aktuell bedroht sind, warum eine Cyberversicherung heutzutage wichtiger denn je ist und wie die DONAU als Gewerbeversicherer ihre Kunden in der aktuellen Situation am besten unterstützt.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 27.05.2022
Viele Branchen in Österreichs Wirtschaft leiden aktuell unter der Unterbrechung von Lieferketten, kurzfristigen Auftragsstornierungen, Material-Engpässen etc. Genau diese Herausforderungen seien, so Reinhard Gojer, die aktuellen Themen für die Gewerbespezialisten der DONAU. Dabei unterstütze die DONAU laut Gojer ihre Kunden in der aktuell schwierigen Situation, indem Gewerbespezialisten Bestände analysieren, damit eine potenzielle Unterversicherung erkannt und rechtzeitig aufgezeigt werden kann: „Zum Beispiel im Gesamtbereich Wohnhaus, wo aufgrund der hohen Baupreise die Versicherungssummen zu überprüfen sind, oder bei komplexen Gebäuden bzw. Systemen, wo eine Neuüberprüfung bzw. Bewertung aufgrund von Maschinen und dem technischen Einsatz von Materialien notwendig ist und entsprechend angepasst werden muss“, erläutert Gojer. Die Beratung der Kunden sei dabei wesentlich, damit ein klares Bild des Risikos entstehe und die Deckung entsprechend angepasst werden könne. „Wir weisen Bestandskunden bzw. Bestandspartner darauf hin, dass hier Bedarf zur Nachschärfung gegeben ist.“
Größtes Risiko: Cyberattacken
Neben massiven Preissteigerungen in allen Bereichen, seien vor allem Cyberattacken ein massives unternehmerisches Risiko, weiß Gojer: „Dabei muss in diesem Bereich nicht nur in die Prävention investiert werden. Auch die Wiederherstellung von Daten und die damit verbundenen Risken wie Datensicherheit und Datenschutzgrundverordnung verursachen nach einem Cyberangriff Kosten. Dazu droht ein Reputationsschaden, wenn ein Unternehmen einem solchen Angriff zum Opfer fällt. Den muss man bewältigen – was mit beträchtlichen Kosten verbunden ist. Rückversicherungen melden immer öfter, dass Cyberschäden zunehmen.“ Blicke man auf den amerikanischen Markt, dann sind Cyberattacken dort mittlerweile eine der wesentlichsten Schadenursachen im Unternehmensbereich, informiert Gojer: „Und auch wir rechnen damit, allen voran aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine, dass Cyberattacken noch zunehmen werden, beispielsweise durch Angriffe auf Behörden und Unternehmen. Wir sehen die Cyberversicherung zukünftig als elementaren Baustein, sowohl in der Gewerbeversicherung als auch in der Haushaltsversicherung. Wir haben hier im Gewerbe- und im Privatkundenbereich ein stark steigendes Interesse. Was vermutlich auch daran liegt, dass die Versicherung leistbar ist.“
Schadenabwicklung: „Wir unterstützen, über unsere Landesdirektionen und Gewerbeorganisation regional, rasch und stark“
Auch im Schaden versuche die DONAU alle Fälle so rasch wie möglich abzuwickeln, so Gojer. „Es gibt natürlich komplexere Schäden, die mehr Zeit beanspruchen. Beispielsweise ein Haftpflichtschaden. Da wir in der Vertriebsorganisation und im Schadenbereich regional aufgestellt sind, können wir das aber sehr gut lösen. Dass es immer wieder Fälle geben wird, die zu Diskussionen führen, liegt auf der Hand. Wir versuchen, über unsere Landesdirektionen und unsere Gewerbeorganisation entsprechend regional, rasch und stark zu unterstützen. Die DONAU ist ein starker KMU-Versicherer und wir stellen unsere Servicekraft täglich unter Beweis.“
„Die DONAU setzt auf Nachhaltigkeit in vielen Aspekten“
Auch die DONAU setzt immer mehr auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Ein wichtiger Aspekt dabei sei, so Gojer, die Möglichkeit zum Homeoffice, da es dazu beitrage, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. „Die DONAU setzt auf Nachhaltigkeit in vielen Aspekten: beim Einkauf, durch Mülltrennung oder den Einsatz von Fernwärme bzw. Fernkälte. Unseren jährlichen Social Active Day stellten wir am 13. Mai unter das Motto Umweltschutz. Alle unsere 1.400 Mitarbeiter in Österreich sind dazu aufgerufen, Müll und Plastik zu sammeln und für eine saubere Umwelt in ihrer Region zu sorgen. Weiters stellen wir unsere Bürogebäude mithilfe von Photovoltaik auf grünen Strom um. Auch im Fuhrpark versuchen wir, Elektro- und Hybridautos zu forcieren. Seit März haben wir eine ESG-Beauftragte, die für die Einführung zahlreicher Maßnahmen sorgen wird. Die DONAU ist beispielsweise dem UN Global Compact beigetreten, der das Engagement messbar macht. Es ist aber die gesamte Versicherungswirtschaft dazu aufgerufen, sich hin zur CO2-Neutralität zu entwickeln.“
Foto oben: Franz Waghubinger im Gespräch mit Reinhard Gojer, MBA, Vorstand der DONAU Versicherung AG Vienna Insurance Group
zurück zur Übersicht
Beitrag speichern
sharing is caring
Das könnte Sie auch interessieren