In Deutschland ist E-Autobauer Tesla mit „Tesla Insurance Ltd (Germany Branch)“ bereits unter die Versicherer gegangen. Nun will Tesla die Kosten in der Kfz-Versicherung drastisch senken und gewährt zugleich Einblicke in den eigenen Telematiktarif.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 25.05.2022
Elon Musk, Inhaber des US-amerikanischen Autobauers Tesla, ist bekannt für seine provokanten Äußerungen. So kündigte er zuletzt die Übernahme des Kurzmitteilungsdienstes Twitter an, um den Deal nur wenige Tage später wieder auf Eis zu legen. Am Rande eines Podcasts-Gesprächs hat sich der der US-Multimilliardär nun auch erneut zu seinen Plänen in der Versicherungsbranche zu Wort gemeldet. Nicht unerheblich für die deutsche Versicherungswirtschaft, denn seit Februar 2022 ist Musk mit der Eintragung der „Tesla Insurance Ltd (Germany Branch)“ auch in Deutschland unter die Versicherer gegangen.
Musk beklagt die hohen Kosten in der Kfz-Versicherung
Tesla versucht schon seit Langem, Kunden für ein Ökosystem von Produkten zu gewinnen, die sich gegenseitig ergänzen: ein Elektroauto, ein Solardach, eine als Powerwall bekannte Hausbatterie. Tesla möchte den Verbrauchern ein Apple-ähnliches Paket von Waren und Dienstleistungen anbieten, und die Kfz-Versicherung ist ein weiterer Teil dieser Strategie. Erst auf der letzten Bilanzpressekonferenz sagte Zach Kirkhorn, CFO bei Tesla, dazu, dass der Autobauer in Texas mittlerweile zum zweitgrößten Versicherer für seine Autos geworden sei. Mit der Zeit werde der Versicherungsschutz für 80% aller US-Bürger verfügbar sein, und dann plane das Unternehmen, international tätig zu werden. „Die Kfz-Versicherungsbranche ist unglaublich ineffizient“, kritisierte Musk vor den Teilnehmern des All-In Summit in Miami, an dem er fast 90 Minuten lang virtuell teilnahm. „Es gibt so viele Zwischenstufen, vom Versicherungsvertreter bis hin zum Rückversicherer, und ein halbes Dutzend Unternehmen, die alle einen Anteil daran haben.“ Außerdem seien die traditionellen Prämien recht statisch angelegt. Deshalb erhebe Tesla selbst Prämien bei Kfz auf der Grundlage von Echtzeit-Fahrdaten, die zur Erstellung einer monatlichen Sicherheitsbewertung – des sogenannte Saftey Score – verwendet werden.
So tickt die Tesla-Telematik-Versicherung
Doch wie läuft die Prämienberechnung im Tesla-Telematik-Tarif ab? Nach Angaben des US-Autobauers wirken sich fünf Faktoren entscheidend auf diese Sicherheitsbewertung aus:
- Vorwärtskollisionswarnungen pro 1.000 Meilen,
- starkes Bremsen,
- aggressives Abbiegen,
- unsicheres Folgen und
- erzwungenes Ausschalten des Autopiloten.
Dies unterscheide sich von traditionellen Determinanten in einer Kfz-Polizze wie der Kreditwürdigkeit oder dem Alter des Fahrzeughalters, heißt es bei Tesla weiter. „Wir gehen von einem Safety Score von 90 aus, wenn Sie sich zum ersten Mal anmelden“, weist Tesla auf seiner Website hin, und weiter: „Die Prämie kann sich monatlich auf der Grundlage des individuellen Saftey Scores anpassen. Je höher die Punktzahl ist, desto niedriger kann die Prämie ausfallen.“ Das Besondere dabei: Die Prämie für die Kfz-Versicherung werde monatlich angepasst. Zudem würden die Versicherten stets im Voraus über die neue monatlich angepasste Prämie informiert.
Quelle: AssCompact Deutschland, bearbeitet von AssCompact Österreich
(Titel-)Bild: © jetcityimage – stock.adobe.com
zurück zur Übersicht
Beitrag speichern
sharing is caring
Das könnte Sie auch interessieren