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UNIQA: Ergebnisrückgang 2020, aber positiver Ausblick für 2021

UNIQA: Ergebnisrückgang 2020, aber positiver Ausblick für 2021

18. Februar 2021

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7 Min. Lesezeit

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News-Finanzen

UNIQA verzeichnete in ihrem vorläufigen Ergebnis 2020 ein Prämienwachstum von 3,6%. Das vorläufige Ergebnis vor Steuern sank hingegen um 76,3% auf 57,1 Millionen Euro, worin einmalige Belastungen von 243 Mio. Euro enthalten sind.

Andreas Richter

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 18.02.2021

Prämienergebnisse um 3,6% erhöht

Die gesamten verrechneten Prämien von UNIQA erhöhten sich 2020 – unter Berücksichtigung der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung in Höhe von 192,7 Mio. Euro (2019: 309,8 Mio. Euro) – um 3,6% auf 5.565,3 Mio. Euro (2019: 5.372,6 Mio. Euro). Im Bereich der Versicherungen gegen laufende Prämienzahlung gab es dabei einen Anstieg um 3,9% auf 5.472,2 Mio. Euro (2019: 5.267,9 Mio Euro).

Die verrechneten Prämien in der Schaden- und Unfallversicherung wuchsen 2020 um 5,7% auf 3.010,3 Mio Euro (2019: 2.846,8 Mio. Euro). In der Krankenversicherung stiegen die verrechneten Prämien im Berichtszeitraum um 3,3% auf 1.167,6 Mio. Euro (2019: 1.130,8 Mio. Euro). In der Lebensversicherung verringerten sich die verrechneten Prämien inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung insgesamt um 0,5% auf 1.387,5 Mio. Euro (2019: 1.394,9 Millionen Euro).

Konsolidierten Versicherungsleistungen stiegen um 11,3%

Die konsolidierten Versicherungsleistungen im Eigenbehalt stiegen im vergangenen Jahr weniger stark als die Prämieneinnahmen um 1% auf 3.694,6 Millionen Euro (2019: 3.657,1 Mio. Euro).

Die gesamten konsolidierten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen und der Gewinnanteile aus Rückversicherungsabgaben stiegen im Geschäftsjahr 2020 um 11,3% auf 1.566,4 Mio. Euro (2019: 1.407,1 Mio. Euro). Die darin enthaltenen sonstigen Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb erhöhten sich aufgrund höherer Personal- und IT-Kosten sowie einmaliger Restrukturierungsaufwendungen um 26,4% auf 631,5 Mio. Euro (2019: 499,7 Mio. Euro). Im Rahmen des Innovations- und Investitionsprogrammes sind Aufwendungen in Höhe von 62 Mio. Euro (2019: 51,4 Mio. Euro) angefallen.

Gesamtkostenquote erhöhte sich um 29,4%

Die Gesamtkostenquote – das Verhältnis der gesamten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb zu den abgegrenzten Prämien einschließlich der Nettosparanteile der Prämien aus der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung – erhöhte sich aufgrund der oben dargestellten Entwicklung im abgelaufenen Jahr auf 29,4% (2019: 27,2%).

Cobined Ratio beträgt 97,8%

Die Combined Ratio nach Rückversicherung verschlechterte sich moderat um nur 1,3%-Punkte aufgrund der gestiegenen Kostenquote auf Gruppenebene auf 97,8% (2019: 96,4 Prozent).

Kapitalergebnis gesunken

Das Kapitalanlageergebnis sank 2020 auf 505,4 Mio. Euro (2019: 585,2 Mio. Euro). Ausschlaggebend dafür waren Wertminderungen auf Aktien, festverzinsliche Wertpapiere und Beteiligungen. In 2020 wurden keine signifikanten Gewinne aus der Veräußerung von Immobilien verbucht. Zusätzlich belasteten Währungseffekte in Höhe von rund 16 Mio. Euro das Kapitalanlageergebnis negativ.

Versicherungstechnische und operative Ergebnis sowie das Ergebnis vor Steuern ebenfalls gesunken

Das versicherungstechnische Ergebnis der UNIQA Group sank 2020 deutlich um 21,3% auf 78,3 Mio Euro (2019: 99,5 Mio Euro). Das operative Ergebnis sank massiv um 30,2% auf 247,6 Mio Euro (2019: 354,9 Millionen Euro).

Das Ergebnis vor Steuern von UNIQA sank vor allem aufgrund der einmaligen Restrukturierungsrückstellung und der Abschreibung auf Firmenwerte um 76,3% auf 57,1 Millionen Euro (2019: 295,7 Millionen Euro).

Das Konzernergebnis (den Aktionären der UNIQA Insurance Group AG zurechenbarer Anteil des Periodenergebnisses) belief sich auf 19,4 Mio. Euro (2019: 232,4 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie sank dadurch auf 0,06 Euro (2019: 0,76 Euro).

AXA-Integration verbreitert Kundenbasis auf mehr als 15 Millionen

Nach dem im Oktober erfolgten Closing der Übernahme der AXA-Gesellschaften in Tschechien, der Slowakei und Polen verbreitert sich die Kundenbasis von UNIQA auf insgesamt mehr als 15 Millionen (+5 Millionen) Kunden. Der Zuwachs bei den verrechneten Prämien durch die AXA-Integration liegt bei über 800 Mio Euro. Weitere rechtliche Integrationsschritte erfolgen in den nächsten beiden Quartalen – ebenso wie die Markenmigration zu „UNIQA“, die in der Slowakei bereits im Jänner abgeschlossen wurde. UNIQA Group betreut künftig 75% ihrer KundInnen in den CEE-Wachstumsmärkten, die etwa 40% der Prämienbeiträge und mehr als 50% der Erträge der Gruppe repräsentieren.

Strategieprogramm UNIQA 3.0 gestartet

Mit dem Strategieprogramm „UNIQA 3.0 – Seeding the Future“ möchte UNIQA für die kommenden fünf Jahre ein durchschnittliches jährliches Prämienwachstum von 3%, eine deutliche Senkung der Kostenquote auf 2%, eine Combined Ratio von nachhaltig unter 95% und eine Solvenzquote von konstant über 170 % erzielen. Die tragenden Säulen sind die explizite Kundenzentrierung sowie unverändert hohe Investments in die Zukunftsbereiche Digitalisierung, IT und Data.

Dividenden-Vorschlag: 18 Cent pro Aktie als Signal der Zuversicht für die Zukunft

Angesichts der deutlich über diesen Erwartungen liegenden vorläufigen Ergebnisse von UNIQA im Geschäftsjahr 2020, des soliden Kerngeschäfts sowie der erfolgreichen Integration der übernommenen AXA-Gesellschaften in CEE, beabsichtigt der Vorstand nach erfolgter Abstimmung mit dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung einen Beschluss zur Ausschüttung einer Dividende für 2020 von 18 Cent pro Aktie vorzulegen.

Ausblick für 2021

Angesichts der aktuellen Ungewissheit in Bezug auf den weiteren Verlauf der COVID-19-Pandemie und den damit verbundenen, staatlich verordneten Maßnahmen ist der Ausblick von UNIQA mit großer Unsicherheit behaftet. Nichtsdestotrotz erwartet UNIQA ein Ergebnis vor Steuern in ungefährer Höhe des Jahres 2018. Dieser Ausblick erfolgt unter den Annahmen, dass sich die aktuelle COVID-19-Lage und die damit eng verknüpften makroökonomischen Entwicklungen im Jahresverlauf nicht weiter verschlechtern, keine schwerwiegenden Verwerfungen auf Kapitalmärkten eintreten und die Schäden aus Naturkatastrophen im Durchschnitt der vergangenen Jahre liegen.

Bild: ©Song_about_summer – stock.adobe.com

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