Das Finanzjahr 2023 neigt sich dem Ende zu. Wie das kommende wird, lässt sich kurz vor dem Jahreswechsel noch nicht im Detail beantworten. Doch ganz unabhängig davon, ob einige Staaten in die Rezession rutschen, wie aktuelle politische Auseinandersetzungen weiter verlaufen und wo sich die Inflation einpendelt: Claudia Figl, Vorstandsvorsitzende vom Österreichischen Verband Financial Planners, gibt Konsumenten „Geld-Neujahrsvorsätze“ an die Hand, um für das glatte Finanzparkett 2024 gerüstet zu sein.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 19.12.2023
Anfang des Jahres galt es abzuwarten, wie sich die hohen Inflationsraten auf das Kaufverhalten der Konsumenten und damit auf die Geschäftstätigkeit der Unternehmen auswirken würden. In den darauffolgenden Monaten ließ sich beobachten, wie die Inflation in vielen Ländern zurückging. Während die Zinserhöhungen im Frühjahr zu erhöhten Turbulenzen bei US-Banken führten, konnten junge Anleger seit einigen Jahren wieder auf höhere Zinsen bei Sparformen setzen. Doch es sieht so aus, als wären die höheren Zinsen nicht gekommen, um zu bleiben. Sowohl im EU-Raum als auch in den USA dürfte mit den letzten Zinsanpassungen der vorläufige Zenit erreicht sein und es zeichnet sich allmählich ein Ende des Zinserhöhungszyklus ab. Claudia Figl gibt Tipps, die beachtet werden sollten, um finanziell gesund durch das neue Jahr zu kommen.
Wagen Sie den Schritt auf den Kapitalmarkt
Obwohl die Zinsen auf Sparbücher und Festgeldkonten wieder äußerst attraktiv erscheinen, ist das höhere Zinsniveau nicht von Dauer. Anleger sollten über das unmittelbare wirtschaftliche Umfeld hinausblicken und unterschiedliche Faktoren bei der Wahl der geeigneten Anlageform berücksichtigen. Dazu gehören nicht zuletzt die Entwicklung der Geldpolitik, des gesamtwirtschaftlichen Umfelds sowie der Marktstimmung. Um sich längerfristig höhere Zinsen zu sichern, bietet sich als Alternative zu Sparformen wie dem klassischen Sparbuch das Investment in Anleihen bester Bonität an. Hierbei handelt es sich um hoch bewertete Schuldverschreibungen, die von Emittenten mit sehr geringem Ausfallrisiko ausgegeben werden und daher als sichere, aber niedrig verzinsliche Investitionen gelten.
Den letzten Willen besser heute als morgen verfassen
In Österreich regelt grundsätzlich die gesetzliche Erbfolge, wie das Vermögen einer verstorbenen Person unter den Erben aufgeteilt wird. Trotz dieser gesetzlichen Regelung ist es äußerst sinnvoll, ein Testament zu verfassen, das den individuellen Wünschen des Erblassers entspricht. Ein deutlich formuliertes Testament schafft Klarheit über die Absichten des Verstorbenen und minimiert das Risiko von Unstimmigkeiten oder rechtlichen Auseinandersetzungen unter den Erben. Obendrein ermöglicht es die Berücksichtigung individueller Umstände, wie geschiedene Ehen, Patchworkfamilien oder die Unterstützung von bestimmten Familienmitgliedern oder Personen außerhalb der Familie. Insbesondere für unverheiratete Paare oder Lebensgemeinschaften kann ein Testament von entscheidender Bedeutung sein, denn die gesetzliche Erbfolge berücksichtigt diese Beziehungen in der Regel nicht.
Claudia Figl:
"Es ist absolut ratsam, sich mit einem Rechtsanwalt oder einem Notar in Verbindung zu setzen, um das Testament richtig, also allen Formvorschriften entsprechend und alle Details berücksichtigend, zu verfassen. Idealerweise wird das Testament in einem Testamentsregister hinterlegt, was zu einem raschen Auffinden der letzten Verfügung führt. So ungern wir uns mit unserem Ableben beschäftigen, so wichtig ist es, für unsere Lieben durch ein Testament vorzusorgen. Schieben Sie es nicht unnötig vor sich her, sondern nützen Sie das neue Jahr."
Foto oben: Claudia Figl, Vorstandsvorsitzende vom Österreichischen Verband Financial Planners
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