Das Prämienvolumen der Vienna Insurance Group (VIG) betrug 2022 12,6 Mrd. Euro und verzeichnete somit ein Plus von 14,11% im Vergleich zum Jahr 2021. Der Gewinn vor Steuern lag mit 562 Mio. Euro 10% über dem Wert von 2021. Die Combined Ratio betrug 94,9%. Das Finanzergebnis konnte um 26% gesteigert werden. Das sind die Ergebnisse der VIG für 2022, die Deputy CEO Hartwig Löger gemeinsam mit Chief Finance & Risk Officer (CFRO) Mag. Liane Hirner bei einer Pressekonferenz präsentierten.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 15.03.2023
Hartwig Löger, Stellvertreter-Generaldirektor und Stellvertreter der Vorstandsvorsitzenden:
"Die vorläufigen Zahlen 2022 der VIG-Gruppe zeigen ein sehr erfreuliches und beeindruckendes Ergebnis. 2022 war von zahlreichen Unsicherheiten geprägt, die uns aktuell noch beschäftigen. Allen voran der Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation, die in vielen unserer Märkte im Vorjahr zweistellig war und zum Teil noch ist, und die Pandemie, die uns im Vorjahr noch begleitet hat. Die VIG-Gruppe zeigt trotz dieses volatilen Umfeldes eine hohe Resilienz."
Die Ergebnisse 2022 im Detail
Prämienvolumen: Mit einem Gesamtprämienvolumen von 12,6 Mrd. Euro konnte der Vorjahreswert um 1,6 Mrd. Euro und 14,1% gesteigert werden. Darin sind die neu erworbenen Versicherungsgesellschaften in Ungarn und der Türkei mit einem Prämienvolumen von 444,5 Mio. Euro enthalten. Auch ohne Berücksichtigung dieses Prämienvolumens beträgt das Prämienplus 10,1%. In allen Sparten konnte ein zweistelliges Prämienwachstum erzielt werden, mit Ausnahme der Einmalerläge in der Lebensversicherung (-1%). Die Kfz-Haftpflichtversicherung betrug 1.936 Mio. Euro (+20,1% im Vergleich zu 2021), die Kfz-Kaskoversicherung 1.627 Mio. Euro (+16,1% im Vergleich zu 2021). Auch die Sonstige Sachversicherung weist mit einem Prämienvolumen von 6.112 Mio. Euro ein Plus von 16% aus, die Krankenversicherung mit 835 Mio. Euro ein Prämienplus von 12,4%. Die Lebensversicherung konnte mit laufender Prämienzahlung, um 11,1% auf 2.980 Mio. Euro gesteigert werden konnte. Auch die Prämien in den Segmenten Tschechische Republik (+13,8%), Erweiterte CEE (+24,5%) und Spezialmärkte (+59,2%) sind gewachsen. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 65,7% der Prämien außerhalb Österreichs erwirtschaftet.
Gewinn vor Steuern: Der Gewinn vor Steuern beträgt 562,4 Mio. Euro und liegt um 10% über dem Vorjahreswert. Der Gewinnanstieg stammt vorwiegend aus dem guten operativen Geschäftsverlauf und dem verbesserten Finanzergebnis. Zudem sind Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwerten sowie Wertminderungen von anderen immateriellen Vermögenswerten in Höhe von insgesamt 67,6 Mio. Euro enthalten. Bereinigt um diese liegt das operative Ergebnis 2022 bei 630 Mio. Euro und damit um 23% über dem Wert von 2021. Das Nettoergebnis liegt mit rund 466 Mio. Euro um 24% über dem Wert des Vorjahres.
Combined Ratio: Die Combined Ratio der Gruppe beträgt 2022 94,9%. Die Verschlechterung zum Vorjahreswert von 0,8 Prozentpunkten ist auf eine Normalisierung der Schadensentwicklung nach den Corona- bzw. Lockdownjahren zurückzuführen.
Finanzergebnis: Im Jahr 2022 wurde ein Finanzergebnis (inkl. Ergebnis aus Anteilen an at equity bewerteten Unternehmen) von 797,2 Mio. Euro erwirtschaftet. Der Anstieg um 26,2% im Vergleich zur Vorjahresperiode ist vorwiegend ein Resultat der Erstkonsolidierung der im Jahr 2022 erworbenen Gesellschaften in Ungarn und der Türkei sowie der gestiegenen Zinsen. Beide Effekte konnten die Wertminderungen im Zusammenhang mit dem Exposure russischer Staats- und Unternehmensanleihen in Höhe von 84,1 Mio. Euro überkompensieren.
Operativer Return on Equity (Operativer RoE): Seit dem Vorjahr weist die VIG-Gruppe als neue Profitabilitäts-Kennzahl den operativen Return on Equity aus. Zur Berechnung dieser Kennzahl wird das operative Gruppenergebnis ins Verhältnis zum durchschnittlichen Eigenkapital gesetzt. Die VIG-Gruppe erzielte im Jahr 2022 einen operativen Return on Equity vor Steuern von 11,9% (10,9% im Jahr 2021).
Versicherungsleistungen: Die Aufwendungen für Versicherungsfälle abzüglich der Anteile der Rückversicherung beliefen sich 2022 auf 7.912 Mio. Euro und liegen um 10,9% über dem Wert der Vorjahresperiode.
Solvabilität: Die vorläufige Solvabilitätsquote der Gruppe beträgt zum 31. Dezember 2022 280 % (inklusive Übergangsmaßnahmen).
Kapitalanlagen: Die gesamten Kapitalanlagen einschließlich der liquiden Mittel betrugen zum 31. Dezember 2022 34,4 Mrd. Euro. Der Rückgang von 8% gegenüber dem Vorjahr resultiert vorrangig aus dem Kursrückgang insbesondere der festverzinslichen Wertpapiere aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus.
Dividendenvorschlag: Der Vorstand der Vienna Insurance Group wird den Gremien für das Geschäftsjahr 2022 eine Erhöhung der Dividende gegenüber dem Vorjahr von 1,25 Euro auf 1,30 Euro pro Aktie vorschlagen. Das entspricht einer Steigerung von 4% und einer Ausschüttungsquote von 35,7%. Die Dividendenrendite beträgt 5,8%. Das Ergebnis je Aktie konnte im Vergleich zum Vorjahr um 22% auf 3,58 Euro verbessert werden.
Ausblick 2023
Im Geschäftsjahr 2023 bleiben viele Unsicherheitsfaktoren aufrecht, allen voran der Krieg in der Ukraine, dessen Entwicklung nicht abschätzbar ist und dessen Auswirkungen weiterhin für alle Branchen spürbar sind. Die VIG glaubt an das langfristige Potenzial der CEE-Region und an ein weiterhin deutliches Wirtschaftswachstum in den VIG-Märkten, das über jenem von Westeuropa liegen wird.
Foto oben: Hartwig Löger, Stellvertreter-Generaldirektor und Stellvertreter der Vorstandsvorsitzenden der VIG gemeinsam mit Chief Finance & Risk Officer (CFRO) Mag. Liane Hirner
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