Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat Anbieter von Unfallversicherungen getestet. Fazit: Eine hohe Prämie bedeutet nicht immer bessere Leistung. Auch bei Progression und Gliedertaxe klaffen die Summen auseinander.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 21.02.2018
Die Tester erstellten sieben Modellsituationen quer durch alle Lebensbereiche – vom Kind bis zum Pensionisten. Was die Tarife betrifft, so gebe es „beträchtliche Spannen“ – die keineswegs immer mit entsprechenden Leistungsunterschieden einhergehen. Grundsätzlich haben Erwachsene für eine gute private Unfallversicherung mit Jahreskosten von rund 200 Euro zu rechnen, Familien mit rund 300 Euro. Vergleichbare Produkte können aber auch doppelt so teuer sein, betont der VKI.
Große Unterschiede bei Progression
Beim Progressionsverlauf rät der VKI zu einem „scharfen Blick“, da die Leistungen der Versicherer hier stark auseinandergehen. Die Progressionskurve steigt in den meisten Angeboten erst in den höheren Invaliditätsstufen deutlich an, darunter wird nur ein geringer Prozentsatz der vereinbarten Versicherungssumme ausbezahlt. Bei einer Auswahl der Progression von 500 (bei 100% Invalidität wird die fünffache Versicherungssumme fällig) seien die Leistungen sehr unterschiedlich. So leistet etwa ein Versicherer im Fall von 48% Dauerinvalidität 48.000 Euro, ein anderer 100.000 Euro.
Auch bei der Gliedertaxe lohne sich ein genauer Vergleich. Ein Rechenbeispiel zeigt, dass die Differenz der geleisteten Summe bei einem verlorenen Bein zwischen zwei ausgewählten Versicherern bis zu 156.000 Euro beträgt.
Die Top-5-Anbieter
Anbieter | Tarif | Testergebnis (erreichte von 100 Prozentpunkten) |
muki | Unfall | sehr gut (85) |
Allianz | Unfall Brokertarif | sehr gut (80) |
Janitos | Basic | sehr gut (80) |
Donau | Privat Schutz Unfall Basis | gut (79) |
Protecta | Body-Protect-Classic | gut (75) |
Vorsicht bei Kreditkarten & Co.
Nicht zuletzt betont der VKI die Bedeutung professioneller Beratung. Das Vertrauen auf ausreichenden Unfallversicherungsschutz über eine Kreditkarte, die Mitgliedschaft beim Automobilclub, einem Sport- oder Wanderverein oder über die Reiseversicherung sei trügerisch, zumal der Schutz oft nur lückenhaft oder eingeschränkt sei.
Die detaillierten Testergebnisse erscheinen am Donnerstag im „Konsument“ sowie auf konsument.at.
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