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Wer sich Apps & Co. verschließt, wird Kunden verlieren

Wer sich Apps & Co. verschließt, wird Kunden verlieren

17. November 2016

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4 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

Lösen Personal Insurance Manager (PIM) in absehbarer Zeit den Makler ab? Mit einem eindeutigen „Ja“ wollte der Trend- und Zukunftsforscher Volker P. Andelfinger diese Frage beim Fachgruppentag der oberösterreichischen Versicherungsmakler nicht beantworten. Ignorieren dürfe der Vermittler der Zukunft intelligente Apps & Co. aber keinesfalls.

Andreas Richter

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 17.11.2016

Die schlechte Nachricht für Berater: Künstliche Intelligenz ist längst Realität. Schon heute filtern moderne Softwareprogramme alle relevanten Infos über den Kunden, bereiten sie auf und bieten ausgewählte Produkten an. Die gute Nachricht: Der Mensch hat Fähigkeiten, die auch der intelligenteste Beratungsroboter nicht bieten kann. Dazu zählen etwa Innovation und Ideenbildung, Problemlösefähigkeit, logisches Denken, Emotionen deuten, persönliche Dienstleistungen, Feinmotorik und nicht routinemäßige kognitive Fertigkeiten.

Schadenregulierung 2025 zu 80% digital

Wie gefährdet ist also der Beruf des Versicherungsvermittlers durch die Entwicklung der Digitalisierung? Die sogenannte „Oxford-Studie“ sieht den Maklerberuf aktuell zu 21% ersetzbar, eine deutlich geringere Gefährdung wie sie etwa Bankberater trifft. Dennoch werde auch die Versicherungsbranche in vielen Bereichen den Menschen durch digitale Tools ersetzen. „Es gibt Prognosen, die besagen, dass bis 2025 80% der Schadenregulierung digitalisiert ablaufen. Die Abwicklung wird auf den Kopf gestellt“, so Andelfinger.

Digitale Versicherungsassistenten sind die Zukunft

Die rasante technologische Entwicklung werde auch die Versicherungsprodukte entscheidend verändern: „Wir werden die KFZ Versicherung von heute nicht mehr brauchen, wenn die Autos in Zukunft selber fahren und untereinander und mit der Straße kommunizieren können“, so der Trendforscher. Die Kfz-Versicherung werde sich in Richtung Produkthaftung der Hersteller verlagern. Das Internet der Dinge werde etwa die Sparten Haushalt/Eigenheim revolutionieren. Wenn Sensoren unsere Wohnungen überwachen und Befehle an Steuerungen übertragen, werde die Gefahr eines Leitungswasserschadens künftig praktisch ausgeschaltet.

Die Entwicklung von „digitalen Versicherungsassistenten“ – etwa in Form von Apps, die den persönlichen Versicherungsschutz einfach verwalten – sei schon so weit fortgeschritten, dass sie von ambitionierten Beratern nicht mehr ignoriert werden können. Andelfingers Prognosen: Personal Insurance Manager (PIM) werden weiter wachsen und leistungsfähiger werden, mit immer mehr Funktionen den Bedarf des Kunden decken, ein Risk-Management-Tool im Privatgeschäft werden, die Tendenz zur Prävention anstelle der Schadenzahlung unterstützen, die Transparenz steigern und die Wechselbereitschaft der Kunden erhöhten. „Makler, die keine PIM für ihre Kunden anbieten, verlieren Kunden an Online-Makler oder an Konkurrenten, die PIM anbieten“, ist Andelfinger überzeugt. Sein Credo: „Die beste Versicherungsberatung liegt im Zusammenspiel zwischen Mensch und digitaler Welt.“

Zertifikate für Innendienstmitarbeiter

Im Rahmen des Fachgruppentags überreichte Fachgruppenobmann Dr. Gerold Holzer Zertifikate. Die Bildungsakademie für Innendienstmitarbeiterinnen haben erfolgreich absolviert: Sabine Bittner, Raab VM GmbH; Sandra Günterseder Wimmer & Partner; Jessica Hiesleitner, VM Heiko Kössler; Lisa Lang, VM Andreas Falkner; Tamara Losbichler, I-Vers GmbH; Tanita Mitterbucher, Sallaberger & Partner; Manuela Stoll und Sarah Weißensteiner, Brandner GmbH; und Petra Stubauer, VM Johann Buder.

Rückblick:

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