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Wie Anleger ticken: Psychologie in der Beratung nutzen

Wie Anleger ticken: Psychologie in der Beratung nutzen

27. Oktober 2016

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2 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

Anleger hinken in ihrer Portfoliowertentwicklung zumeist ihren langfristigen Vorstellungen hinterher. Gründe findet man nicht nur bei insgesamt sinkenden Marktrenditen, sondern auch im Verhalten der Anleger selbst, weiß AssCompact Investment-Experte Mag. Markus Waghubinger.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 27.10.2016

War man lange Zeit von einem rationellen, emotionslosen Verhalten der Anleger ausgegangen, so rückten in den vergangenen Jahrzenten psychologische Faktoren stärker in den Fokus der Forschung. „Das Bewusstsein für ‚menschliches Versagen‘ bei Anlageentscheidungen erleichtert nicht nur den Umgang mit dem Kunden im Beratungsgespräch, sondern hilft auch jedem professionellen Marktteilnehmer, sich selbst besser zu verstehen“, sagt Waghubinger. „Das typische menschliche Verhalten an der Börse wird von Angst und Gier getrieben, viele Börsenweisheiten basieren auf dieser Grundaussage.“

Home Bias – wir kaufen was wir kennen

Weil sich der Anleger mit bekannten Unternehmen wohler fühlt als mit unbekannten, weisen Portfolios meist eine Übergewichtung von heimischen Aktien auf. Das führt laut Waghubinger aber zu mangelnder Diversifikation der Risikofaktoren und damit zu einer schlechteren Risiko-/Ertragssituation. „Doch wer hat ernsthaft schon einmal darüber nachgedacht, seine Beteiligung an Stahlunternehmen nicht nur auf Voestalpine und vielleicht noch ThyssenKrupp zu verteilen, sondern auch noch Tata Steel und Gerdau ins Portfolio aufzunehmen?“ Der Grund dafür liege in der begrenzten Informationsverarbeitungsmöglichkeit. „Ein Investor kann schlichtweg nicht alle Aktien der ganzen Welt verfolgen.“

„Anlageberatung ist Arbeit mit Menschen“

„Wer schon zu Beginn der Anlageberatung verhaltenspsychologisch typische Reaktionen des Anlegers in Abschwungphasen berücksichtigt, erspart sich womöglich viele schwierige Gespräche oder gar Gerichtsprozesse“, rät Waghubinger. „Und letztlich ist die Anlageberatung entgegen der Sichtweise vieler Finanzprofis weniger rein rationelle Zahlenarbeit, sondern Arbeit mit Menschen. Menschen, die in ihren Entscheidungen von Ängsten und Begierden beeinflusst werden und nicht bloß von Quartalszahlen und der Dividendenpolitik.“

Wie prägt unser „mentales Konto“ die Wahrnehmung von Gewinn und Verlust? Und wie lässt sich psychologisches Wissen wirkungsvoll in der Anlageberatung einsetzen? Antworten auf diese Fragen gibt Mag. Markus Waghubinger in der kommenden AssCompact-Ausgabe.

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