Derzeit arbeiten in Unternehmen noch drei Generationen: die bis 1960 geborenen Babyboomer, die zwischen 1961 bis 1980 geborene Generation X und die Generation Y. Neben vielen anderen Faktoren unterscheiden sie sich auch durch ihr Führungsverständnis. Wie führen die Manager von morgen?

Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 08.02.2019
Von Andreas Buhr, Unternehmer, Redner, Autor und Vorstand der Buhr & Team Akademie für Führung und Vertrieb AG*
Sie werden Generation Y genannt, die nach 1980 bis 1995 geborenen jungen Menschen, oft auch als „Millennials“ bezeichnet. Und nicht zuletzt gibt es dieses schöne Wortspiel „Generation Why“, wie ja das englische Y ausgesprochen wird. Und das passt sehr gut. Denn diese internetaffine Generation stellt alles infrage – auch überkommene Führungsrollen.
Studie zu neuen Führungsstilen
Wie anders führt also die Generation Y? Dieser Frage hat sich die Buhr & Team Akademie in einer mehrstufigen Studie von 2014 bis 2016 mit der Universität Luxemburg genähert. Befragt wurden 2.500, ausgewertet die Antworten der 1.028 Teilnehmer, die in Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten tätig waren. Das kostenlose Whitepaper zur Studie kann unter bit.ly/bt-geny heruntergeladen werden. Eine Leseprobe gibt es im Internet unter bit.ly/rjb-leseprobe.
Ergebnisorientiert und flach hierarchisch
Vier Merkmale zeichnen den Führungsstil der Generation Y aus: ausgeprägte Ergebnis- und Zielorientierung, häufiges Geben und Einfordern von Feedback, flache Hierarchien und eine starke Teamorientierung. Ein völliger Wegfall von Hierarchien kann für die Millennials hingegen nicht beobachtet werden. Sondern sie führen mit klaren Verantwortungs- und Entscheidungsbereichen. Trotz der veränderten Zusammenarbeit und Kommunikation durch Social Media bleiben hierarchische Strukturen in den Unternehmen bestehen, jedoch in stark abgeschwächter Form. Mitglieder in Teams, deren Führungskräfte eine virtuelle Basis zur Kollaboration nutzen, zeigen zudem mehr Autonomie in ihren Entscheidungen, was auf ein Verflachen der bestehenden Hierarchien zurückzuführen ist.
Ausgeprägteres Social-Media-Profil als die Vorgänger
Unabhängig vom Führungsstil und auch von den Kontextfaktoren kann der Führungsstil dieser jungen Leute, ausgehend von der Selbst-, aber auch der Fremdbeurteilung, als ergebnisorientiert, partizipativ, flach hierarchisch beschrieben werden. Am häufigsten greifen Führungskräfte auf Feedback zurück und fordern dieses auch von ihren Mitarbeitern ein, sowohl Face-to-Face als auch via Social Software. Diese setzen sie am häufigsten zum Wissensaustausch und zur Verbesserung der Kommunikation ein. Bezogen auf die Social-Media-Nutzung zeigt sich, dass diese Führungskräfte ein ausgeprägteres Social-Media-Profil aufweisen, vor allem als die Vorgängergeneration der Babyboomer. Und last, but not least fällt auf, dass es signifikante Zusammenhänge zwischen dem praktizierten Führungsstil und der Social-Media-Nutzung gibt.
Oft noch ausgebremst durch alte Strukturen
Je höher die jungen Führungskräfte in der Hierarchie steigen, umso mehr müssen sie sich heute noch bestehenden traditionellen Strukturen und Prozessen anpassen. Sie werden oft noch ausgebremst durch verkrustete Unternehmenskulturen, die nicht viel Freiheit erlauben und kaum Gestaltungsmöglichkeit übertragen. Als Unternehmer und Entscheider auf der Top-Managementebene sind wir deshalb gefordert, die Führungskräfte der Generation Y mit zusätzlichen Freiheitsgraden in der Umsetzung ihrer Ideen und Führungsansätze zu unterstützen. Dieser Weg scheint ohne vernünftige Alternative zu sein. Seien wir also alle gespannt darauf, wie erfolgreich die Generation Y die Zukunft gestaltet!
*Gekürzte Version; Quelle: AssCompact Deutschland
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