Eine aktuelle Studie von Strategy& zeigt, dass die Generative Künstliche Intelligenz (GenAI) Europa bis 2030 einen erheblichen wirtschaftlichen Schub verleihen könnte. Die Untersuchung beleuchtet, wie Unternehmen und Länder von dieser Technologie profitieren können und welche Maßnahmen erforderlich sind, um das volle Potenzial auszuschöpfen.
Die Generative Künstliche Intelligenz (GenAI) wird als eine der bedeutendsten Technologien der kommenden Dekade betrachtet und könnte Europa erheblichen wirtschaftlichen Auftrieb verleihen. Laut einer Studie von Strategy& könnte die Implementierung von GenAI die jährliche Wachstumsrate des europäischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) bis 2030 um 0,4 % bis 0,7 % steigern. Dies wäre eine signifikante Erhöhung gegenüber der prognostizierten Wachstumsrate von etwa 1,4 %, die ohne die Auswirkungen von KI erwartet wird. Insgesamt könnte dies Europas BIP bis 2030 um zusätzlich bis zu 1 Billion US-Dollar steigern.
Potenziale für Branchen und Länder
Die Studie zeigt, dass GenAI nicht nur als Lösung für den zunehmenden Fachkräftemangel in Europa dienen kann, sondern auch das Potenzial hat, Unternehmen beträchtliche Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Besonders profitieren könnten Branchen, die stark auf Technologie, Life Sciences, Finanzdienstleistungen und Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) angewiesen sind. In diesen Sektoren könnten durch die Integration von GenAI erhebliche Produktivitäts- und Umsatzsteigerungen erzielt werden. In den stärker traditionellen Sektoren wie Landwirtschaft, Bauwesen, Fertigung und Einzelhandel könnten die Auswirkungen weniger dramatisch, aber dennoch signifikant sein.
Strategy& identifiziert drei Hauptkategorien, in die Branchen und Unternehmen hinsichtlich ihres Potenzials zur Nutzung von GenAI fallen: Hochwirksame Beschleuniger, die besonders von GenAI profitieren könnten, aufstrebende Unternehmen mit mittlerem Potenzial und Branchen mit geringerem Potenzial, in denen die Wirkung von GenAI weniger ausgeprägt sein könnte. Länder, deren Wirtschaft stark von den erstgenannten Branchen abhängig ist, könnten durch eine effiziente Integration von GenAI besonders hohe Zuwächse verzeichnen.
Szenarien für Europas Wirtschaft bis 2030
Die Studie entwirft zwei Szenarien zur Bewertung der möglichen Auswirkungen von GenAI auf das europäische Wirtschaftswachstum. Im optimistischen Szenario, bei dem Europa es schafft, GenAI umfassend zu implementieren und Unternehmen die Technologie weitgehend nutzen, könnte bis 2030 eine zusätzliche BIP-Wachstumsrate von 0,7 % erreicht werden. Dies würde bedeuten, dass bis zu 90 % der potenziellen Produktivitätsgewinne realisiert werden und Europa durch die führenden Branchen einen bedeutenden wirtschaftlichen Vorsprung erlangt.
Im moderaten Szenario, das eine begrenztere Umsetzung von GenAI in Europa annimmt, könnten bis zu 50 % der potenziellen Produktivitätsgewinne erzielt werden. Dies würde dennoch eine Steigerung der BIP-Wachstumsrate um 0,4 % bis 2030 bedeuten, was immer noch erheblich ist, angesichts des niedrigen erwarteten Baseline-Wachstums von unter 1,5 % in den nächsten Jahren. In diesem Szenario hätten insbesondere die Länder und Unternehmen, die sich frühzeitig auf die Möglichkeiten der Generativen KI konzentrieren, einen entscheidenden Vorteil.
Die Studie unterstreicht, dass die kommenden Jahre entscheidend für Europas Fähigkeit sein werden, die Potenziale der Generativen KI zu nutzen. Strategien, die auf die schnelle Integration dieser Technologie in Schlüsselbranchen abzielen, sowie die Schaffung unterstützender politischer Rahmenbedingungen könnten Europa eine führende Rolle in der globalen Technologieentwicklung sichern. Durch eine gezielte Förderung der GenAI könnte Europa nicht nur wirtschaftlich profitieren, sondern auch seine Position als Innovationsstandort festigen und den Weg für nachhaltiges Wachstum in einer sich rasch verändernden globalen Landschaft ebnen.
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