Digitalisierung kostet nicht nur Arbeitsplätze, sondern lässt Österreichs Spitzenmanager auch einen zunehmenden Fachkräftemangel befürchten. Zu diesem Fazit kommt eine weltweite Befragung, die das Beratungsnetzwerk PwC unter rund 1.400 CEOs weltweit, 30 davon aus Österreich, durchgeführt hat.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 29.05.2017
Fast die Hälfte (47%) der österreichischen CEOs plant, in den kommenden zwölf Monaten mehr Personal einzustellen. 27% der Unternehmen wollen ihren Mitarbeiterstand verringern. Bereits 88% nennen als Hauptgrund dafür den zunehmenden Einsatz von automatisierten Prozessen und anderen Technologien. Neben der von Digitalisierung bedrohten Routinearbeiten zeigt sich auch eine Tendenz zu einem stärkeren Fachkräftemangel. 63% der befragten Manager sehen ein Problem bei der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal, 2016 waren es nur 25%.
In Österreich wenig konkrete Aktivitäten
Obwohl 84% der österreichischen CEOs davon ausgehen, der technologische Wandel werde den Wettbewerb in ihrer Branche in den nächsten fünf Jahren entscheidend verändern, beschäftigen sich nur relativ wenige mit konkreten Lösungsansätzen. 27% gehen aktiv der Frage nach, welche Vorteile die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine bringen kann – der internationale Wert liegt hier bei 51%. Die Auswirkungen von künstlicher Intelligenz auf die zukünftig benötigten Qualifikationen sind für nur 23 % ein Thema (global: 39 %).
Knapp drei Viertel der CEOs (73%) sind der Meinung, dass es mit der digitalisierten Welt schwieriger wird, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen und zu halten. Fast jedes Unternehmen erachtet Datenschutz bzw. Cyber Security als wichtigste Vertrauensthemen in den nächsten fünf Jahren.
Chefs trotz Unsicherheiten zuversichtlich
Insgesamt befürchten nur 13% der heimischen Spitzenmanager eine Verschlechterung des globalen Wirtschaftswachstums (2016: 31%), jedoch rechnen auch nur 27% mit einer Verbesserung in diesem Jahr. Hohe Sorgen bereiten den österreichischen Managern Überregulierung (80%), die Zukunft der Eurozone, aktuelle geopolitische Unsicherheiten (67%), die steigende Steuerbelastung (63%), sowie Auswirkungen von Terrorismus (47%). Wenig Gedanken machen sich die befragten Unternehmen über den Zugang zu Kapital (7%) und die bestehende Infrastruktur in Österreich (17%).
Trotz der vielen Unsicherheiten haben die österreichischen CEOs großes Vertrauen in das eigene Unternehmen: 40% sind „sehr zuversichtlich“, dass ihr Unternehmen 2017 weiter wachsen wird. Auf die nächsten drei Jahre gesehen sind es sogar knapp die Hälfte (47%). Im Vergleich dazu sind es etwa in Deutschland nur 27%.
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