Als „Brücke zwischen Kunde und Versicherer“ sieht sich der Wiener Versicherungsmakler Mag. Markus Hartl. Wie er gegen schlechtes Branchenimage kämpft und wann er „Stille Post“ spielen muss, verrät er im Interview mit AssCompact.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 08.08.2019
Die Funktion des Maklers hat Markus Hartl im Firmennamen „Intersec e.U.“ verankert: „Inter“ steht für Bindeglied und „sec“ für securitas. „Wir sind die Brücke zwischen dem Kunden und der Sicherheit des Versicherers“, sagt der Maschinenbauer und Magister der Betriebswirtschaft. Als Herausforderung sieht er „das historisch mitgegebene Branchenimage. Wir haben insofern einen harten Job, als wir uns erst einmal beim Kunden beweisen müssen, dass er sieht, wir können was, wir haben eine Expertise und sind ein gleichwertiger Gesprächspartner.“ Sein Erfolgsrezept: „Man braucht einen Plan und Ausdauer. Und man sollte mögen, was man tut!“ Ein akademischer Grad sei für das Standing beim Kunden kein Nachteil: „Ich spare mir 20 bis 30 Minuten, den Kunden zu überzeugen, dass ich ein ebenbürtiger Gesprächspartner bin.“
„Stille Post“ mit dem Maklerbetreuer
Versichern sei heute schwieriger als zu seinen Anfängen: „Das Administrative geht bald in Richtung Wahnsinn. Die Grundidee ist gut, der Kunde soll besser aufgeklärt werden und mehr Informationen und Rechte bekommen. Aber man schüttet hier das Kind mit dem Bade aus. 30 Seiten für nicht komplizierte Produkte machen die Sache zu komplex, intransparent und unverständlich für den Kunden!“
Was ihn besonders an den Versicherern stört: „Ich habe oft das Gefühl, dass der Maklerbetreuer nur meine Anfrage weiterleitet und nicht bearbeitet. Der Nächste macht wiederum das Gleiche und wir spielen ‚Stille Post‘. Irgendwann kommt eine Antwort, die aber nicht mehr zu meiner Frage passt.“ Der Versicherer müsse dem Maklerbetreuer mehr Kompetenz geben, um schnellere Wege und richtige Antworten zu erzielen. „In manchen Anstalten und kleineren Landesdirektionen gibt es das noch.“
„Kfz nicht mehr über unseren Tisch“
Für die Zukunft erwartet er, dass „vielleicht Sparten wegfallen“ werden. „Wenn ich jetzt mutig bin, würde ich mir das von einigen auch wünschen. In zehn bis 15 Jahren wird eine Kfz-Versicherung vielleicht nicht mehr über unseren Tisch gehen müssen. Umso mehr glaube ich aber, dass der Firmenkunde und komplexere Privatkunde uns brauchen werden.“
Das Maklerporträt lesen Sie in der AssCompact August-Ausgabe.
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