Zwei Frauen, zwei Männer und der Anspruch, immer vorne mit dabei zu sein: Das Zurich-Vorstandsteam spricht im AssCompact Titelinterview der April-Ausgabe darüber, warum Innovationsdruck anspornt, warum es ein Umdenken bei den Produkten braucht und welche Schritte jetzt notwendig sind, um gut gerüstet in die Zukunft zu starten.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 01.04.2016
Dass Versicherer in digitaler Hinsicht noch in den Kinderschuhen stecken, ist kein Geheimnis. „Die Branche ist, das zeigen diverse Studien, beim Thema Digitalisierung und Automatisierung im Rückstand“, so Generaldirektor Dr. Gerhard Matschnig. Ein möglicher Grund dafür: In den 1980ern haben viele Gesellschaften ihre Bestandsverwaltungssysteme selbst programmiert. „Die entsprechenden Software-Programme sind aber längst an ihre Grenzen gestoßen und die Menschen, die sie programmieren können, gehen in Pension. Das bringt die Versicherer spätestens jetzt in Zugzwang.“ Weil auch Zurich die IT modernisieren müsse, habe man Ende letzten Jahres ein großes Projekt dazu gestartet.
Nicht nur neue Versicherungslösungen, sondern auch anderes Denken
„Innovationskraft ist auch bei Schaden-Unfall-Produkten das Um und Auf, um langfristig erfolgreich zu sein“, weiß Kurt Möller. Darum werden neben der Anfang Februar vorgestellten neuen Haushalts- und Eigenheimversicherung demnächst Spezialprodukte auf den Markt kommen.
Innovationen in der Lebensversicherung fordere schon allein das sich ändernde Marktumfeld, so Mag. Christine Theodorovics. „Wir sehen es aber auch als unsere Verantwortung, Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung zu leisten.“ Wenn es um Berufsunfähigkeit geht, sei der Informationsbedarf in Österreich hoch – denn die vorherrschende Meinung laute immer noch: „Der Staat leistet, wenn mir etwas passiert.“ Mit der Reha-Geld-Regelung seit Anfang 2014 bestünde kaum mehr Absicherung, das würde laut Theodorovics kaum bedacht.
„Neue Wege und ein Umdenken in der Produktgestaltung“
Was derzeit bei der Produktgestaltung wichtig ist? Kostenmanagement und Wirtschaftlichkeit – sie rücken im Niedrigzinsumfeld und unter den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den Fokus, so Mag. Silvia Emrich. „Die Kombination von geringerem Finanzertrag und steigendem Kostendruck erfordert neue Wege und ein Umdenken bei der Produktgestaltung. Aus diesem Spannungsfeld ergibt sich ein zunehmender Innovationsdruck.“
Dass dies jedoch mehr Motivation als Last ist, betont Matschnig: „Ohne Innovationsdruck wären wir vermutlich nicht so erfolgreich. Im Gegenteil, ich würde sogar sagen, dass uns die Notwendigkeit, auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren zu müssen, zu Höchstleistungen anspornt.“
ANMERKUNG ZUM TITELINTERVIEW APRIL
Wie gestern im Newsletter berichtet, hat Mag. Christine Theodorovics ihr Vorstandsmandat bei Zurich Österreich zurückgelegt. Das war zum Zeitpunkt des Titelinterviews für die April-Ausgabe noch nicht bekannt – die Entscheidung ist erst nach Druckbeginn der Ausgabe gefallen.
zurück zur Übersicht
Beitrag speichern
sharing is caring
Das könnte Sie auch interessieren