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15 Jahre Verband Financial Planners: „hin zum ganzheitlichen Ansatz in der Beratung“

15 Jahre Verband Financial Planners: „hin zum ganzheitlichen Ansatz in der Beratung“

28. September 2016

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3 Min. Lesezeit

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15 Jahre nach seiner Gründung wirft der Österreichische Verband Financial Planners einen Blick zurück, schaut aber vor allem in die Zukunft. Gestern fand die Jahrestagung im Austria Trend Parkhotel Schönbrunn mit einem breiten Vortragsprogramm statt. 

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 28.09.2016

„Uns geht es darum, weg von einseitiger Wertpapierveranlagung hin zum ganzheitlichen Ansatz in der Beratung zu kommen“, betonte Prof. Otto Lucius, Vorstandsvorsitzender des Verbands. Anschließend sprachen Experten über die Herausforderungen der kommenden Jahre.

Konsens bestand darüber, dass die Beratungsthemen noch dieselben wie auch vor 15 Jahren seien – also etwa Vermögensaufbau, finanzielle Absicherung im Alter oder Kreditfinanzierung für den Hausbau. „Was sich allerdings geändert hat, ist das Beratungsgespräch selbst“, sagte Ebhart-Pfeiffer. „Die Unterlagen sind wesentlich umfangreicher, der Aufwand für den Berater größer geworden“, meinte Prenner und Eder befand: „Die Kunden sind kritischer geworden und wollen die Hintergründe verstehen.“ Kursentwicklungen von Aktien habe jeder Kunde bereits auf seinem Smartphone, es gehe nicht mehr darum, Daten aufzuzeigen, sondern diese zu interpretieren. Dass menschliche Finanzplaner in Zukunft irgendwann von Robotern ersetzt werden könnten (Stichwort „Robo-Advice“), glauben alle drei Profis nicht. Zusammenhänge zu erkennen und als menschliches Gegenüber Emotionen zu erzeugen und zu verstehen, werde weiterhin dem Finanzplaner obliegen.

Niedrigzinsen: nicht „zu Tode fürchten“

Welche Gefahren die Niedrigzinsphase für die Altersvorsorge mit sich bringt und wie darauf reagiert werden kann, erläuterte Michaela Attermeyer, die den Bereich Veranlagung bei der VBV-Pensionskasse AG leitet. Diese steht vor der Herausforderung, den vereinbarten Rechnungszins, der nicht selten bei 3,5 Prozent und darüber liegt, jährlich zu erwirtschaften. Mit sogenannten sicheren Anlageklassen wie Staatsanleihen von Industrieländern sei das im derzeitigen Umfeld nicht möglich. Es wird also beispielsweise tendenziell mehr in Aktien investiert. „Die Niedrigzinsen dürfen nicht dazu führen, dass wir uns zu Tode fürchten, wir müssen Alternativen suchen“, so Attermeyer. Als Option zeigte sie Emerging Markets Staatsanleihen auf. Eine weitere sinnvolle Diversifikation sieht sie darin, teils bewusst in illiquide Anleihen mit höherem Ertrag (private debt) zu veranlagen.

Gewisse Spielregeln sind einzuhalten

Einer der Hauptreferenten war Klaus Kumpfmüller, Vorstandsdirektor der Österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA). Zusammen mit Prof. Lucius überreichte Kumpfmüller den neuen Zertifikatsträgern gestern ihre Zertifikate. In seinem Vortrag stellte er fest, der Finanzmarkt Österreich sei im internationalen Vergleich überproportional ausgeprägt und stark verflochten. Die FMA wolle nichts verhindern, gewisse Spielregeln müssten aber eingehalten werden. „Wichtig ist uns, dass Anleger fair und transparent beraten werden, dass Risiko abgegolten wird und über Risiken auch transparent informiert wird. Für alle Marktteilnehmer sollen die gleichen Rahmenbedingungen herrschen“, so Kumpfmüller.

Foto: Mag. Klaus Kumpfmüller (l.) und Prof. Otto Lucius

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