Der Branchenverband AFPA kritisiert den Werbeslogan „einfach.transparent.sicher“, mit dem die Pensionsversicherungen das neue Pensionskonto derzeit promoten.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 15.07.2014
Der Branchenverband AFPA kritisiert den Werbeslogan „einfach.transparent.sicher“, mit dem die Pensionsversicherungen das neue Pensionskonto derzeit promoten. Dieser würde den Menschen eine Sicherheit versprechen, die nicht eingelöst werden könne.
Das neue Pensionsberechnungssystem sei für den Laien schwer verständlich und nur bedingt sicher. Hermann Stöckl, AFPA-Vorstandsmitglied, spricht sogar von einer „bewusst in Kauf genommenen Halbinformation der Bevölkerung“. Millionen Versicherte werden in diesen Wochen schriftlich über den Stand ihres Pensionskontos informiert, aber laut Stöckl im Unklaren darüber gelassen, wie es tatsächlich um ihre Pension und das staatliche Altersvorsorgemodell bestellt ist.
„Unser Pensionssystem ist und bleibt ein Umlageverfahren. Daran haben auch die jüngsten Reformen, Harmonisierungen und Stabilitätsgesetze nichts geändert.“ Die Bezeichnung als „Konto“, auf dem „Gutschriften“ erfolgen, sei missverständlich. „Es gibt auf diesem Konto kein Geld, das ausgegeben werden kann.“ Darüber hinaus gebe es laut AFPA auch keine Garantie dafür, dass ein aktives Arbeitsleben über das Regelpensionsalter hinaus tatsächlich zu einer höheren Pension führt. Aufgrund der chronischen Geldnot des Staates seien weitere Pensionsreformen höchst wahrscheinlich.
Positiv bewertet wird die mit dem Pensionskonto erreichte größtmögliche Transparenz, die durch die – im Gegensatz zum alten Pensionssystem – die drohende Versorgungslücke deutlich sichtbar wird. Eine Aufklärungskampagne wäre laut Stöckl nun extrem wichtig. „Die Menschen müssen wissen, wie diese Kontoinformation zu verstehen ist und wie die offensichtliche Vorsorgelücke durch rechtzeitige private Vorsorgelösungen geschlossen werden kann. In diesem Zusammenhang könnte die finanzielle Eigenverantwortlichkeit der Menschen durch entsprechende Steueranreize unterstützt werden“, so Stöckl.
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