Erstmals scheinen sich die Österreicher wieder weniger für Investitionen in Immobilien zu interessieren – eine Trendwende oder nur ein Zwischentief?
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 19.07.2019
Im ersten Halbjahr 2019 zeigt sich erstmals eine Stagnation des Immobilien-Trends, heißt es im aktuellen Stimmungsbarometer der GfK Austria. Dafür werden jährlich 2.000 Österreicher über ihr Interesse an verschiedenen Spar- und Anlageformen befragt – unabhängig von der tatsächlichen Nutzung.
Geldveranlagung in Eigentumswohnungen oder Häuser galt in den letzten drei Jahren als die interessanteste Anlageform für Österreicher (40% der Nennungen), dicht gefolgt von Grundstücken (38%). Im Vergleich dazu hab es vor zehn Jahren nur halb so viele Nennungen für Immobilien.
„Nur ein Zwischentief“
Derzeit führen Immobilien zwar immer noch das Ranking an, mussten aber einen Rückgang auf 35% bei Eigentumswohnungen und Häusern sowie auf 34% bei Grundstücken verzeichnen. „Ob dies der Beginn einer Trendwende ist, oder nur ein Zwischentief sei dahingestellt“, so Mag. Ursula Swoboda, Commercial Director der GfK Austria. „Die stabile Entwicklung des europäischen Leitzinses, der immer einen starken Einfluss auf die Attraktivität der diversen Spar- und Anlageformen hat, lässt aber die Vermutung zu, dass dies nur ein Zwischentief ist und sich Immobilien auch weiterhin gut an der Spitze des Rankings halten werden.“
Bausparer und Sparbuch stabil
Gleichzeitig scheint auch der Rückgang der klassischen Sparprodukte beendet zu sein. Der Bausparvertrag, der bis 2015 meist als die interessanteste Spar- und Anlageform galt, wurde ab 2016 auf Platz 3 verdrängt. Auf den Sinkflug von 43% (2015) auf 31% im Jahr 2017 folgte ein leichter Anstieg im Jahr 2018 (33%). Im ersten Halbjahr 2019 hat sich der Bausparer stabilisiert (32%). Das Sparbuch pendelt sich mit 22% im Mittelfeld der attraktivsten Spar- und Anlageformen ein.
Sparstrumpf stagniert
In Zeiten niedriger Zinsniveaus hat das Sparen zuhause an Beliebtheit gewonnen. Auch hier scheint sich der Trend der letzten Jahre laut Studie nicht weiter fortzusetzen. 21% der Befragten halten den Sparstrumpf für attraktiv, der damit in diesem Jahr erstmals keinen weiteren Zuwachs verzeichnete.
Bild: ©Yuri Arcurs - Fotolia
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