Seit heute früh findet das AssCompact Schadensymposium unter dem Motto „Herausforderung Schadenmanagement – Brücken bauen, Lösungen finden“ statt. Fünf erfahrene Fachexpertinnen und -experten teilen ihr Wissen zur Schadenabwicklung mit über 200 Teilnehmenden. Die Veranstaltung bietet ein hochwertiges Wissens-Update und praxisnahe Expertentipps, die den Besuchern helfen, ihre Fähigkeiten in der Schadenregulierung zu optimieren.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 21.11.2024
„Was sind die Herausforderungen im Schadenfall? Der Schadenfall ist kein Match zwischen Makler, Kunde und Versicherer. Im Idealfall sollten wir eine Symbiose bilden. Auch wenn der Einsatz künstlicher Intelligenz in der Schadenregulierung längst Einzug gehalten hat, werden zum jetzigen Zeitpunkt – trotz Bedingungen und Klauseln – Entscheidungen überwiegend von Menschen getroffen.“, begrüßte AssCompact Vertriebsleiter Ernst Vallant die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des AssCompact Schadensymposiums 2024.
Vallant wies außerdem darauf hin, gerade im Schadensfall - neben Fachkenntnis - auch Diplomatie, wechselseitiges Verständnis und respektvoller Umgang besonders wichtig sei, um eine Verhandlung erfolgreich zu führen.
„Es ist wichtig, dass Makler und Versicherer miteinander reden“, so Vallant und ergänzte: „Das heutige Symposium hat zwei Ziele: Einerseits wollen wir durch Vorträge die fachliche Kompetenz verbessern, andererseits den Austausch mit den Versicherern fördern, um gemeinsam gute Lösungen für unsere Kunden zu finden. Zudem prämieren wir heute die aus Sicht der Makler besten Versicherer beim Schadenaward."
Wolfgang Kaiser, ehemaliger Vertriebsleiter der HDI mit mehr als 40 Jahren Branchenerfahrung, führt durch die Veranstaltung.
Spannende Vorträge von hochkarätigen Fachexpertinnen und -experten
Für einen spannenden Auftakt des Symposium-Programms sorgte Josef Leschanz Knapp (Unternehmensberater und Trainer sowie Vortragender) mit seinem Vortrag „Erfolgreich Verhandeln im Schadensfall - Die Kunst der Mediation in sensiblen Situationen“. Der Vortrag von Leschanz-Knapp beleuchtete die Rolle von Versicherungsmaklern und deren Bedeutung als Vermittler in Schadensfällen. Mit einem anschaulichen Beispiel eines Hausbrands illustrierte er, wie Makler als neutrale Vermittler zwischen den Interessen der Versicherungsgesellschaft und den Bedürfnissen der Geschädigten agieren müssen. „Es ist wichtig, dass Sie beiden Parteien klar machen, dass Sie neutral sind“, betonte Leschanz-Knapp. Er stellte verschiedene Verhandlungskonzepte vor, darunter das Harvard-Konzept und das FBI-Modell, die auf sachbezogene bzw. emotionale Stabilisierung abzielen. Die Digitalisierung, etwa durch E-Mediation, eröffnet neue Möglichkeiten, insbesondere bei räumlicher Trennung der Parteien. Leschanz-Knapp unterstrich die Wichtigkeit von Weiterbildung und Offenheit für neue Ansätze, um die Herausforderungen der Versicherungsbranche zu meistern. „Verhandlungsgeschick ist nicht nur ein angeborenes Talent, sondern kann durch Training und Erfahrung entwickelt werden“, schloss er
Weiter ging es mit dem Vortrag „Herausforderung Konzipierung und Abrechnung eines Betriebsunterbrechungsschadens“ von Mag. Ursula Modl (Geschäftsführerin der MODL CONSULTING Steuerberatung GmbH). In ihrem Vortrag erörterte Modl wichtige Aspekte der Schadensermittlung und Vertragsgestaltung im aktuellen instabilen Marktumfeld.
Modl begann mit der Feststellung: „Die Ermittlung eines Betriebsunterbrechungsschadens ist ein komplexer Prozess.“ Sie erklärte, dass der Schaden durch „eine völlige oder teilweise Unterbrechung eines versicherten Betriebes durch einen Sachschaden“ entsteht. Ein zentraler Punkt war die Berechnung des entgangenen Deckungsbeitrags, den sie als „Erlöse abzüglich variabler Kosten“ definierte.
Sie erläuterte die Bedeutung von Schadenminderungskosten und sagte: „Das sind Kosten, die anfallen, um einen Deckungsbeitragsentgang zu vermeiden.“ Modl warnte vor der Gefahr einer Unterversicherung und stellte klar: „Die Versicherungssumme ist ein zukunftsgerichteter Wert.“ Abschließend betonte sie die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen Versicherungsnehmern und Beratern, um im instabilen Marktumfeld erfolgreich zu navigieren
Nach einer kurzen Pause referierte DDI Hugo Seitz (Risikoingenieur bei TÜV AUSTRIA Schreiner Consulting) zum Thema „Naturgefahren und Brandschäden - Die Abwicklung von Naturgefahren- und Brandschäden durch den Sachverständigen im Auftrag von Versicherungen“. In seinem Vortrag erklärte Seitz: „Die Tätigkeit eines Sachverständigen ist von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, die Ursachen von Schäden zu identifizieren und eine faire Schadensregulierung für alle Beteiligten zu gewährleisten.“
Seitz beleuchtete die wachsenden Herausforderungen durch Naturgefahren, die inzwischen höhere Kosten für Versicherungen verursachen als Brandschäden. Er betonte die Wichtigkeit einer schnellen Reaktion nach Schadensfällen, um Folgeschäden zu minimieren, und hob die notwendige Symbiose zwischen Sachverständigen und Versicherungen hervor. Anhand von Fallstudien, wie einem Großbrand in einer feuerfesten Halle, verdeutlichte er die Komplexität der Schadensursachenermittlung und die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen. Seitz schloss mit der Feststellung, dass trotz guter Präventionsarbeit die unvorhersehbare Naturgefahr besondere Aufmerksamkeit erfordert, um sowohl die Versicherungswirtschaft als auch die betroffenen Industrien besser zu schützen.
Am Nachmittag geht es mit folgenden Referenten weiter:
- DDI Hugo Seitz (Risikoingenieur bei TÜV AUSTRIA Schreiner Consulting) mit seinem Vortrag „Naturgefahren und Brandschäden - Die Abwicklung von Naturgefahren- und Brandschäden durch den Sachverständigen im Auftrag von Versicherungen“.
- RA Mag. Christiane Hoja-Trattnig mit ihrem Vortrag „Effiziente Zusammenarbeit zwischen Rechtsanwalt und Versicherungsmakler“.
- Ernst Joseph (Grüner E.M.L.Joseph VehicleCheckUp und Leiter TopreportTeam Mitte) mit seinem Vortrag „Elektromobilität und Schadenszenarien - Bewertung von Risiko- und Schadenspotentialen sowie Praxisbeispiele zu spezifischen Schäden“
ONLINE Schadensymposium vom 26. bis 28. November 2024
Das Schadenssymposium wird neben der Präsenzveranstaltung zusätzlich als ONLINE Format angeboten. Die Vorträge werden auf drei aufeinander folgende Tage verteilt als LiveTV Sendung ausgestrahlt. Die ONLINE-Veranstaltung via AssCompact LiveTV findet am
- Dienstag, 26. November 2024 um 11:00 Uhr
- Mittwoch, 27. November 2024 um 11:00 Uhr sowie am
- Donnerstag, 28. November 2024 um 11:00 statt.
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Einen ausführlichen Fotorückblick zum Schadensymposium gibt es morgen, Freitag, im AssCompact Newsletter!
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