Trotz geringen Vertrauens in die staatliche Absicherung sind nur wenige Österreicher zur privaten BU-Vorsorge bereit, wie eine aktuelle Allianz-Umfrage zeigt. Im Handwerk und Gewerbe ist die Sorge am größten, bei Lehrern und öffentlich Bediensteten am geringsten.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 24.08.2017
Im Auftrag der Allianz hat das Market-Institut 1.000 Berufstätige zwischen 18 und 65 Jahren befragt. Fazit: 79% der Österreicher fühlen sich von einer möglichen Berufsunfähigkeit kaum bedroht. Nur ein knappes Drittel hat laut eigenen Angaben eine mögliche Berufsunfähigkeit in der privaten Vorsorge berücksichtigt. Das seien sogar noch etwas weniger als bei der letzten Allianz-Umfrage 2012. „Offensichtlich rechnen nur wenige Menschen damit, dass sie von Berufsunfähigkeit persönlich betroffen sein könnten“, resümiert Dr. Johann Oswald, Vorstandsmitglied der Allianz Gruppe in Österreich.
15% halten staatliche Absicherung für ausreichend
Die Fakten zeichnen jedoch ein anderes Bild: Allein im vergangenen Jahr sind in Österreich rund 10.000 Männer und 5.700 Frauen berufsunfähig geworden. Derzeit beziehen in Österreich rund 143.000 Menschen, die noch nicht das reguläre Pensionsalter erreicht haben, eine Berufsunfähigkeits- oder Invaliditätspension. Diese liegt im Schnitt bei monatlich rund 1.000 Euro. Durch staatliche Pflichtversicherungen fühlen sich nur 15% der Berufstätigen ausreichend abgesichert, bei Selbstständigen und Freiberuflern sind es sogar nur 9%.
Handwerker und Gewerbetreibende sorgen sich am meisten
23% der Männer und 20% der Frauen fürchten sich davor, eines Tages ihrem Job nicht mehr nachgehen zu können. Bei Pflichtschulabsolventen ist diese Angst deutlich stärker ausgeprägt als bei Menschen mit höherer Bildung, in Vorarlberg und Tirol stärker als im Rest des Landes. Personen mit niedriger Stressbelastung, hohem Lebenswertgefühl und niedrigem Burnout-Risiko schätzen die Gefahr deutlich niedriger ein. Erhebliche Unterschiede zeigen sich auch zwischen den Berufsgruppen: Während sich 31% der Handwerker und Gewerbetreibenden und 27% der Beschäftigten im Tourismus vor Berufsunfähigkeit sorgen, tun dies nur 13% der Lehrer und 11% der öffentlich Bediensteten.
Wiedereinstieg für die meisten problematisch
Der Wiedereinstieg nach temporärer Berufsunfähigkeit wird tendenziell als schwierig gesehen. Mehr als zwei Drittel (68%) glauben nicht, dass sie nach einem bis eineinhalb Jahren Ausfall problemlos an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können.
Rückblick:
zurück zur Übersicht
Beitrag speichern
sharing is caring
Das könnte Sie auch interessieren