Die größten Marktchancen für Makler liegen im „gehobenen Gewerbe- und Industriegeschäft“, sagt Mag. Thomas Bayer, Leiter Unabhängige Vertriebe bei der Generali Versicherung AG. Vor allem beim elektronsichen Datenaustausch habe die Branche „noch sehr viel zu tun“, betont er im Interview mit AssCompact.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 22.11.2018
Die Generali hat in den letzten Jahren intensiv in IDD-konforme Geschäftsprozesse und digitale Tools investiert. „Wer die gesamten Dokumentationserfordernisse nicht effizient abwickelt, verliert sehr viel Zeit, um mit dem Kunden über seine persönlichen Bedürfnisse überhaupt zu sprechen“, sagt Thomas Bayer (rechts im Bild) im Gespräch mit AssCompact-Vertriebsleiter Ernst Vallant (l.).
IDD-konforme Beratungsprozesse sollen die Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern erleichtern und eine gesetzeskonforme Beratung gewährleisten. „Damit sind beide – Makler und Versicherer – auf der sicheren Seite. Es reduzieren sich auch die Verwaltungskosten, wenn irgendwo ein Fehler passiert.“ Idealfall sei vor allem im Massengeschäft die einmalige Eingabe.
Branche hat Nachholbedarf bei Datenaustausch
Zudem ist Bayer von den Vorteilen der elektronischen Unterschrift überzeugt. „Sie funktioniert sehr gut, muss aber noch promotet werden, damit sie auch stärker genutzt wird.“ In der gesamten elektronischen Zusammenarbeit habe man als Branche „noch sehr viel zu tun“. Dies solle aber die menschliche Komponente nicht ersetzen. „Indem die Dokumentationserfordernisse und Abwicklungen möglichst effizient ablaufen, kann mehr Zeit für den Kunden genutzt werden.“
„Den Kopf in den Sand zu stecken, würde uns allen nicht helfen“
Wo liegen die besten Marktchancen für den ungebundenen Vertrieb? „Ich sehe den Makler und Agenten weiterhin primär im komplexeren Geschäft, vor allem im gehobenen Gewerbe- und Industriegeschäft“, so Bayer. Aber auch im Massengeschäft werden Makler weiterhin „eine wichtige Rolle“ spielen. „Es wird ein Nebeneinander von Außendienst und unabhängigem Vertrieb bleiben.“
Die überwiegende Mehrheit der Kunden will Umfragen zufolge weiterhin eine persönliche Beratung. Dennoch müsse man auch Online-Services anbieten. „Das ist etwas, das der Kunde in der heutigen Zeit erwartet. Hier den Kopf in den Sand zu stecken, würde uns allen nicht helfen.“ Zur Entwicklung von Online-Verkäufen gebe es unterschiedliche Prognosen. „Momentan sieht es nicht so aus, als würde ihr Anteil in Österreich mittelfristig dramatisch steigen.“
Das gesamte Interview erscheint in der AssCompact Dezember-Ausgabe.
zurück zur Übersicht
Beitrag speichern
sharing is caring
Das könnte Sie auch interessieren