Die neuen Anforderungen an Versicherer lassen sich nur durch bidirektionalen Datenaustausch bewältigen, sagt Franz Lehner, Leiter Makler- und Partnervertrieb bei UNIQA Österreich Versicherungen AG. Daran arbeite man derzeit auch „mit Hochdruck“, betont er im Interview mit AssCompact.

Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 08.11.2018
Allgemein hätten sich in der Branche die Erwartungshaltungen der Geschäftspartner und Kunden stark verändert. „Eine dieser Erwartungen ist, dass wir in den Verarbeitungsprozessen schneller werden, sei es Antragsverarbeitung oder Vertragsänderung“, sagt Franz Lehner (rechts im Bild) im Gespräch mit AssCompact Vertriebsleiter Ernst Vallant (l.). Gleichzeitig müsse man neue gesetzliche Regelungen wie IDD und DSGVO einhalten. „Unter einen Hut ist das natürlich nur durch elektronischen Datenaustausch zu bringen.“ Daher arbeite man sei Jahresbeginn „mit Hochdruck“ an der Schnittstelle OMDS 3.0, die bidirektionalen Datentransfer ermöglichen werde. „Das heißt, Standardgeschäftsfälle können blitzschnell erledigt werden“. Damit sei man nicht nur „in Echtzeit“ beim Kunden, sondern vereinfache auch den Geschäftspartnern das tägliche Arbeiten. „Dieser Schritt ist meines Erachtens für unsere Branche äußerst wichtig und notwendig.“
„Erhöhtes Bewusstsein zum Versicherungsgedanken“
Ob Versichern heute schwieriger sei als früher? „Es ist anders geworden“, sagt Lehner, der vier Jahrzehnte Branchenerfahrung hat. „Generell bemerken wir heute ein erhöhtes Bewusstsein in der Bevölkerung zum Versicherungsgedanken. Es gibt ganz einfach auch mehr Güter, Wohnungen, Häuser, Computer, Autos etc., die wir gerne abgesichert wissen.“ Gleichzeitig wollen viele auf freie Arztwahl und mehr Komfort im Spital nicht verzichten, oder auch nicht nur auf die staatliche Pension angewiesen sein. „Dazu kommen noch Risken, die es Ende der 70 Jahre noch nicht gegeben hat – siehe Cyberversicherung. Gleichzeitig bringt uns der technische Fortschritt auch neue Möglichkeiten, ein gesteigertes Sicherheitsbedürfnis zu befriedigen.“
UNIQA ist in diesen Bereichen bereits aktiv: So ist es etwa möglich, dass ein kleines GPS-Gerät im Fahrzeug bei einem starken Aufprall Alarm und damit einen Rettungseinsatz auslöst. Auch außerhalb des Autos kann man über einen Notfallknopf am Smartphone Hilfe holen. Und mit einem Handy-Verzicht am Steuer lässt sich Kfz-Hafpflichtprämie sparen. „Nichts davon wäre vor 40 Jahren möglich gewesen.“
Das Interview erscheint in der AssCompact November-Ausgabe.
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