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bAV: „Es geht primär darum, Unternehmen überhaupt anzusprechen“

bAV: „Es geht primär darum, Unternehmen überhaupt anzusprechen“

06. November 2018

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3 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

Die Durchdringung der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) ist in Österreich nach wie vor gering. Was die Politik ändern müsste und wie Makler das Potenzial nutzen können, wollte AssCompact in einer Interviewrunde mit Vertretern von drei Versicherern wissen.

Mag. Peter Kalab

Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 06.11.2018

Die betriebliche Altersvorsorge gilt als Wachstumsmarkt für die drei Versicherungsgesellschaften. „Die aktuelle Marktsituation haben wir so im Großen und Ganzen schon seit Jahren“, sagt DI Wolfgang Weisz, Bereichsleiter für Betriebliche Altersvorsorge bei der Allianz in Österreich. „Abgesehen von Einmalerlägen sind zweistellige Zuwachsraten im Neugeschäft an der Tagesordnung, dennoch hat erst einer von vier Österreichern irgendeine Art von betrieblicher Altersvorsorge – und der Rest hätte sie gerne.“ Vor allem im KMU-Bereich seien bAV-Lösungen nach wie vor eher die Ausnahme. „Wer also Unternehmer bzw. deren Mitarbeiter darauf anspricht, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit damit der Erste und hat gute Chancen, auch den Abschluss zu machen.“

„Positive Signale aus dem Regierungsprogramm“

Was muss passieren, damit Österreich in der betrieblichen Altersvorsorge zu anderen Ländern aufschließen kann? „Zusätzlich zur verstärkten Nachfrage des Marktes orten wir mittlerweile positive Signale aus dem Regierungsprogramm, um die zweite Säule attraktiver zu machen“, so Gerhard Danler, Leitung bAV & Spezialisten Personenversicherung der Zürich Versicherungs-Aktiengesellschaft. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung, die wir von unserer Seite und als Branche unterstützen.“

Umwandlung von Bruttogehalt nur eingeschränkt möglich

In Österreich sei es nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich, Bruttogehalt in betriebliche Vorsorge umzuwandeln, kritisiert Gerhard Heine, Leiter Partnervertrieb der Wiener Städtischen Versicherung. „Dafür wäre eine Gesetzesänderung analog zu Deutschland notwendig. Der Vorteil dabei wäre, dass die Versteuerung erst in der Pensionsphase und damit in einer niedrigeren Progressionsstufe stattfinden würde.“ In vielen europäischen Ländern hätten Mitarbeiter sogar das Recht darauf, dass Gehaltsbestandteile für ihre Altersvorsorge verwendet werden. „Diese Bereitschaft wäre auch in Österreich sehr hoch, wenn der Gesetzgeber das ermöglichen würde – das würde wirklich etwas auf diesem Sektor bewegen!“

„Vorsorgelohn ist deutlich günstiger als Barlohn“

Wie wird der Makler im bAV-Geschäft erfolgreich? „Es geht darum, die Vorteile und die Funktionsweisen der bAV zu verstehen und diese in der Praxis zu vermitteln“, so Danler. „Bei betrieblicher Altersvorsorge geht es primär darum, Unternehmen überhaupt darauf anzusprechen“, ergänzt Weisz. „Und dafür braucht jemand noch gar nicht der ultimative bAV-Experte zu sein, denn die eigentliche Story ist vergleichsweise simpel: Vorsorgelohn ist deutlich günstiger als Barlohn.“

Das Interview erscheint in der AssCompact November-Ausgabe.

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