Die Übergabe eines Maklerbetriebs ist nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine emotionale Herausforderung. Vertrauen, Kundenbindung und der richtige Nachfolger spielen eine entscheidende Rolle. Florian Neißl und Mario Muckenschnabel, Geschäftsführer der GGW Versicherungsmakler GmbH, erklären, worauf es ankommt, um den Übergabeprozess reibungslos zu gestalten.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 13.03.2025
v.l.n.r.: Florian Neißl und Mario Muckenschnabel, Geschäftsführer der GGW Versicherungsmakler GmbH,
Die Entscheidung, den eigenen Maklerbetrieb zu übergeben, ist für viele Unternehmer mit Unsicherheiten verbunden. „Sein Lebenswerk in fremde Hände zu geben, kann emotional belastend sein. Dies betrifft sowohl den Übergeber als auch den Nachfolger", betont Florian Neißl die emotionale Tragweite.
Besonders die Kundenbindung sei in diesem Zusammenhang ein entscheidender Faktor, erklärt Neißl: „Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Kunden dem neuen Inhaber vertrauen, um die Kundenzufriedenheit zu gewährleisten und den Kundenstamm zu erhalten.“
„Ein reibungsloser Übergang gelingt nur, wenn der Übergeber und der Nachfolger eng zusammenarbeiten. Kunden dürfen nicht das Gefühl haben, plötzlich allein dazustehen", ergänzt Mario Muckenschnabel.
Die richtige Nachfolgeplanung: Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Viele Makler beginnen zu spät mit der Planung ihrer Nachfolge – ein Fehler, der nicht nur den Verkaufsprozess erschwert, sondern auch den Betrieb gefährden kann. „Zeitdruck führt bei Verhandlungen immer zu Problemen“, warnt Neißl. „Man nimmt aufgrund der fehlenden Vorbereitung automatisch eine schwächere Verhandlungsposition ein, was in vielen Fällen dann nicht zu den erhofften Übergabebedingungen führt.“
Auch Muckenschnabel unterstreicht, wie wichtig ein geordneter Übergang ist: „Es ist eine Illusion zu glauben, dass eine Betriebsnachfolge innerhalb weniger Monate reibungslos funktioniert. Die Erfahrung zeigt, dass eine strukturierte Übergabe mehrere Jahre in Anspruch nehmen kann – und sollte.“
Finanzielle Aspekte: Den Wert des Unternehmens richtig einschätzen
Neben den strategischen und emotionalen Herausforderungen spielt auch die wirtschaftliche Bewertung des Unternehmens eine zentrale Rolle. „Es ist wichtig, frühzeitig Finanzierungsmöglichkeiten zu prüfen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen“, erklärt Neißl.
„Der Wert eines Maklerbetriebs hängt von vielen Faktoren ab – Kundenbestand, laufende Provisionen, Unternehmensstruktur und Nachfolgemodelle spielen eine Rolle", fügt Muckenschnabel hinzu. Eine realistische Einschätzung dieser Werte und eine professionelle Beratung seien essenziell, um eine faire und transparente Verkaufsverhandlung zu führen.
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