Das verwaltete Fondsvermögen ist in Österreich im ersten Quartal um 4,7% gestiegen. Der Trend geht in Richtung themenorientierter Fonds, wie die Finanzmarktaufsicht (FMA) in einem aktuellen Bericht feststellt.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 24.06.2019
Zum Ende des ersten Quartals wurden laut Bericht der FMA Vermögenswerte von rund 181,9 Mrd. Euro in österreichischen Investmentfonds verwaltet. Damit stieg das Fondsvermögen in den ersten drei Monaten des Jahres, insbesondere aufgrund von Kursgewinnen, um 4,7% oder 8,1 Mrd. Euro. Gleichzeitig gab es in diesem Zeitraum Nettomittelabflüsse von 150 Mio. Euro. Zum Stichtag waren in Österreich 16 Kapitalanlagegesellschaften (KAG) und 50 Alternative Investmentfonds Manager (AIFM3) zugelassen, die zum einen 958 „Organismen zur gemeinsamen Veranlagung in Wertpapieren“ (OGAW) aufgelegt hatten, zum anderen 1.104 Alternative Investmentfonds (AIF).
Die Gesamtzahl der Fonds reduzierte sich im ersten Quartal um 16. Nach Veranlagungsstrategie teilen sich die österreichischen Fonds wie folgt auf: 1.103 Mischfonds (75,6 Mrd. Euro, +4,8%), 488 Rentenfonds (61,5 Mrd. Euro, +2,5%), 333 Aktienfonds (28,9 Mrd. Euro, +11,6%), 18 Immobilienfonds (8,8 Mrd. Euro, +3,8%), 63 Geldmarktfonds und kurzfristige Rentenfonds (6,1 Mrd. Euro, –3,4%), 29 Private Equity Fonds (0,6 Mrd. Euro) sowie 28 sonstige Fonds (0,4 Mrd. Euro).
Schwerpunktverlagerung zu themenorientierten Fonds
„Das Asset Management wird auf dem österreichischen Finanzmarkt langfristig vielfältiger, komplexer und spezialisierter“, fasst der FMA-Vorstand, Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller, den Bericht zusammen. Der Schwerpunkt verlagere sich von standardisierten Investmentprodukten zu themenorientierten wie etwa „sustainable finance“. Während die Zahl der KAG seit 2014 von 24 auf 16 zurückgegangen ist, ist die Zahl der AIFM im gleichen Zeitraum von 40 auf 50 gestiegen. Und die Zahl der inländischen OGAW ist im gleichen Zeitraum von 1.100 auf 958 zurückgegangen, die der AIF von 1.052 auf 1.104 gestiegen. 14 KAG und 5 Immo-KAG haben die AIFMG-Konzession zusätzlich und sind so auch als AIFM tätig. Vier Anbieter sind allein auf Basis einer AIFMG-Konzession tätig, 27 sind als AIFM lediglich registriert. Sieben sind überdies als Verwalter von Europäischen Risikokapitalfonds (EuECA) zugelassen.
Aus dem Europäischen Wirtschaftsraum EWR waren Ende des 1. Quartals 7.477 OGAW (+121) und 1.188 AIF (+78) zum Vertrieb in Österreich notifiziert. Damit ist die Zahl der Fonds aus dem europäischen Ausland, die zum Vertrieb in Österreich zugelassen sind, seit 2014 von 6.382 auf 8.665 gestiegen. Stark vertreten sind dabei vor allem Luxemburg, Irland, Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Fonds aus Großbritannien verlegen angesichts eines drohenden „hard Brexit“ aber ihren Sitz zunehmend in andere EU-Mitgliedstaaten, wodurch allein im ersten Quartal die Zahl der aus Großbritannien notifizierten OGAW um 45, die der AIF um 72 gesunken ist.
Der gesamte Bericht steht auf der FMA-Website zum Download bereit.
Bild: ©peshkov - Fotolia
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