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„Gegenseitiges Vertrauen ist der Grundpfeiler einer erfolgreichen Geschäftsbeziehung“

„Gegenseitiges Vertrauen ist der Grundpfeiler einer erfolgreichen Geschäftsbeziehung“

22. Dezember 2023

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5 Min. Lesezeit

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Im Blickpunkt

Wie die Wiener Städtische mit Digitalisierung, standardisierte Abläufe und KI umgeht, wie sich Inflation und die damit einhergehende Preissteigerung auf bestehende Versicherungsverträge im Gewerbebereich auswirkt und worauf es bei der Produktgestaltung ankommt, das erläutert KR Gerhard Heine, Leiter Partnervertrieb der Wiener Städtischen Versicherung im Interview.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 22.12.2023

Gerhard Heine ist seit mehr als 42 Jahren für die Wiener Städtische tätig. Davon verbrachte er mehr als 35 Jahre im Bereich Vertrieb. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung weiß Heine also, dass persönliche Betreuung sich vor allem durch ihre Kontinuität und Zuverlässigkeit auszeichnet: „Unsere Produkte sind transparent, bieten klare Orientierung, und wir können auf eine äußerst stabile Betreuungsstruktur verweisen. Unsere Ansprechpartner sind langjährige Mitarbeiter der Wiener Städtischen und vereinen umfassende fachliche Qualifikation mit hoher Akzeptanz und Durchsetzungskraft im Unternehmen, um Projekte erfolgreich umzusetzen. Als Partnerbetreuer gilt es, sowohl die wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens als auch die Belange der Vermittler und ihrer Kunden im Blick zu behalten, um maßgeschneiderte Lösungen für beide Seiten zu finden. Dabei spielt die zwischenmenschliche Ebene eine entscheidende Rolle: Gegenseitiges Vertrauen, Akzeptanz und letztlich Sympathie bilden die Grundpfeiler für eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung.“

„So standardisiert wie möglich und so individuell wie notwendig“

Digitalisierung, standardisierte Abläufe, KI – Heines Leitsatz lautet dabei: „So standardisiert wie möglich und so individuell wie notwendig. Es muss in beide Richtungen funktionieren. Einerseits sollten Produkte, die nicht besonders kostenintensiv sind, und somit auch aus Provisionssicht nicht lukrativ sind, online angeboten werden. Dazu gehören beispielsweise Drohnenversicherung, Golfversicherung, Reisestorno und Ähnliches. Die Wiener Städtische biete hier Vermittlern die Möglichkeit, diese Versicherungsanträge direkt über einen Link abzuschließen, und die Verträge werden automatisch zugeordnet.“

In der Dunkelverarbeitung sei es laut Heine wichtig, in weniger kostenintensiven Bereichen zu automatisieren, da manuelle Bearbeitung zu teuer wäre und dies der Kunde nicht akzeptieren würde. „Die Branche hat bereits erhebliche Fortschritte in der Dunkelverarbeitung gemacht, wobei sich der Großteil auf OMDS 3.0 geeinigt hat. Natürlich steht uns hier noch viel Arbeit bevor. Unser Ziel ist es, Produkte als Branche so anzunehmen, wie sie sind. Im Konsumentenbereich sind Produkte mittlerweile so umfassend ausgestattet, dass kaum noch etwas nicht versichert ist. Das bedeutet, sie entsprechen den Kundenbedürfnissen in vollem Umfang. Hier sollten wir den Mut aufbringen zu sagen, dass das Produkt in Ordnung ist, wie es ist, und nicht versuchen, es mit zahlreichen Klauseln zu verändern, das würde eine automatisierte Verarbeitung verhindern und die Kosten erhöhen.“

„Eine Betriebsunterbrechungshaftungszeit von sechs Monaten gilt heutzutage schon fast als fahrlässig“

Durch Inflation, damit einhergehende Preissteigerung, Personalkosten usw. bestehe, so Heine, das Risiko der Unterversicherung: „Die steigenden Versicherungssummen sind eine direkte Folge der hohen Inflation. Ein stark unterschätztes Thema ist jedoch auch die Betriebsunterbrechung, das durch die Inflation zusätzlich angeheizt wird. Besondere Beachtung sollte dabei den Haftungszeiten geschenkt werden, die in der Betriebsunterbrechung (BU) deutlich variieren und mittlerweile stark von den Zeiten vor fünf bis zehn Jahren abweichen. Die Lieferkettenengpässe haben zu erheblichen Verzögerungen und damit zu langen Lieferzeiten geführt, was auch eine Anpassung der BU-Zeiten erforderlich macht. Eine Betriebsunterbrechungshaftungszeit von sechs Monaten gilt heutzutage schon fast als fahrlässig. Dies sind alles Risiken, bei denen Vermittler gefordert sind, genau zu prüfen, ob Anpassungen der Verträge notwendig sind.“

„Statt fortlaufend neue Produkte einzuführen, sollten wir bestehende Produkte vereinfachen“

Der Markt bietet mittlerweile eine Vielzahl von Produkten. Statt fortlaufend neue Produkte einzuführen, sollten bestehende Produkte vereinfacht werden, rät Heine. „Dies ist besonders wichtig, um den steigenden Anforderungen der Regulierung gerecht zu werden. Dabei dürfen jedoch neue Risiken wie beispielsweise Cyber-Sicherheit nicht außer Acht gelassen werden. Bei der Entwicklung neuer Produkte ist es entscheidend, dass sie auch den Bedürfnissen der Kunden entsprechen. Der Prozess bei Produkt-Einführungen gestaltet sich aufgrund der umfangreichen regulatorischen Vorgaben als zeitaufwendig. Zusätzlich spielt die fortschreitende Digitalisierung eine Rolle. Ein zeitgemäßes Produkt sollte heute digital von der Antragstellung bis zur Ausstellung der Polizze bearbeitet werden können“, ist Heine überzeugt.

Das gesamte Interview lesen Sie in der AssCompact Jänner-Ausgabe!

Foto oben: KR Gerhard Heine, Leiter Partnervertrieb Wiener Städtische Versicherung

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