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Gute Nachrichten aus Rust: IDD Revision wird wohl verschoben

Gute Nachrichten aus Rust: IDD Revision wird wohl verschoben

02. September 2022

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3 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

Die für 2023 angekündigte Revision der Vermittler-Richtlinie IDD wird wohl verschoben. Das kündigte Dr. Nico Spiegel, Legal and Policy Officer in der EU Kommission, beim Expert*innentreffen der Versicherungsmakler gestern in Rust an.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 02.09.2022

Beim Reden kommen d´Leut z´samm! Wofür könnte dieses Sprichwort besser passen als für das Expert*innentreffen der Versicherungsmakler in Rust. Da sprachen Dr. Nico Spiegel, Legal and Policy Officer in der EU Kommission, und Nic de Maesschalck, Director der europäischen Vermittlvereinigung BIPAR, über das Thema EU-Regulatorik – nicht nacheinander wie ursprünglich im Programm vorgesehen, sondern im offenen Dialog.

„Wir können nicht am grünen Tisch Entscheidungen treffen und sind daher froh mit BIPAR einen Austausch zu haben. Das hat sich bei vielen Gelegenheiten bewährt“, so Nico Spiegel, der sich mit de Maesschalck auf offener Bühne der Tennishalle gleichsam die Bälle zuwarf. Eine Tatsache, die de Maesschalck als bemerkenswert bezeichnete und sich bei Spiegel für die Offenheit für die Anliegen der IDD-Anwender bedankte.

Noch ein paar Jahre Denkpause

Spiegels Botschaft fand bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern großen Anklang: „Wir sind zu dem Schluss gekommen, die IDD Revision auf die nächste EU-Kommission zu verschieben.“ Als Grund für die Verschiebung nannte der EU-Spitzenbeamte, dass aktuell daran gearbeitet werde, die Regeln für Kleinanleger zu verbessern und zwei Baustellen gleichzeitig als wenig sinnvoll erscheinen. Es sei aber – so Spiegel – generell eine gute Idee, dass sich die EU-Kommission vor der IDD-Revision noch ein paar Jahre Denkpause gebe und Erfahrungen sammle.

BIPAR-Präsident Nic de Maesschalck stellte die Notwendigkeit einer IDD-Revision generell in Frage. Eine Regulatorik, die erst fünf Jahre alt sei, einen guten Standard biete und sich in der Praxis bewähre, sollte nicht um jeden Preis verändert werden. Vor allem halte er es nicht für sinnvoll, die Regulatorik der Kapitalmarktrichtlinie Mifid auf die Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD zu übertragen. Eine Meinung, die auch Spiegel weitgehend teilte.

Ein generelles Provisionsverbot scheint in absehbarer Zeit nicht auf die Vermittler zuzukommen. Ein Vorstoß in diese Richtung würde wohl im EU-Ministerrat auf starken Widerstand stoßen, so Spiegel. Er selbst sah die Provisionsfrage pragmatisch: Fragen der Vergütung und der Kostenmodelle seien zwar wichtig. Für den Kunden sei aber entscheidend, dass er Produkte mit einem vernünftigen Return erhalte.

Einen ausführlichen Bericht über das Expert*innentreffen der Versicherungsmakler lesen Sie nächste Woche im AssCompact Newsletter und in der Oktober-Ausgabe.

Foto oben v.l.n.r.: Dr. Nico Spiegel, Legal and Policy Officer in der EU Kommission, und Nic de Maesschalck, Director der europäischen Vermittlervereinigung BIPAR

Titelbild: Entspannte Atmosphäre in Rust: von links der burgenländische Fachgruppenobmann KR Helmut Bauer, Fachverbandsobmann KR Christoph Berghammer, Festredner Bundeskanzler a.D. Mag. Christian Kern und Bürgermeister Mag. Gerold Stagl; ©: Sabine Klimpt

 

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