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Morningstar-Analyse: Sind Aktien(-fonds) alternativlos?

Morningstar-Analyse: Sind Aktien(-fonds) alternativlos?

02. September 2022

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4 Min. Lesezeit

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News-Finanzen

Das Analysehaus Morningstar hat sich die Frage gestellt, ob es mit Blick auf die vergangenen 20 Jahre eine sinnvolle Alternative zu Aktieninvestments gegeben hätte – zum Beispiel Gold, Anleihen, Rohstoffe oder Immobilien. Die Antwort: Ja, aber nur mit gravierenden Einschränkungen, was die Rendite angeht.

Andreas Richter

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 02.09.2022

Gibt es bei der langfristigen Geldanlage eine sinnvolle Alternative zu einer Anlage in Aktien bzw. Aktienfonds? Dieser Frage ist das Analysehaus Morningstar nachgegangen und hat Aktien mit anderen gängigen Anlageklassen wie Anleihen, Rohstoffe, Immobilien und Gold verglichen.

Keine gleichwertige, breit verfügbare Alternative

Die Antwort auf die Frage vorneweg: Eine wirkliche Alternative zu Unternehmensbeteiligungen gibt es mit Blick auf die zu erwarteten Renditen nicht. Aber das heißt nicht, dass ausschließlich auf Aktien gesetzt werden sollte.

Aktienwert versechsfachte sich

Anleger, die vor 20 Jahren 10.000 US-Dollar in einen globalen Indexfonds oder ETF investiert hätten, der den Index S&P Global (nicht zu verwechseln mit dem populären US-Index S&P 500) abbildet, hätten heute fast 56.500 Dollar zur Verfügung – ohne Berücksichtigung von Steuern und Gebühren). Hätte der exemplarische Anleger bereits im Börsenboom 2021 verkauft, wären es sogar mehr als 60.000 Dollar gewesen.

Anleihen und Rohstoffe

Wie sieht das hingegen bei Anleihen und Rohstoffen aus? Aus 10.000 US-Dollar in einem Indexfonds, der den Bloomberg Global Aggregate Index abbildet und somit weltweit gestreut in Anleihen investiert, wären seit 2002 knapp 18.900 Dollar geworden. Aus 10.000 Dollar in einem Rohstoffkorb, wie er beispielsweise durch den Bloomberg Commodity abgebildet wird, wurden im gleichen Zeitraum lediglich rund 15.700 Dollar – wenngleich Rohstoffe gerade im Krisenjahr 2022 bisher deutlich Boden gutmachen konnten.

Immobilien

Bei Immobilien ist die Sache etwas komplizierter: Die großen weltweiten Unterschiede bei der Immobilienpreisentwicklung lassen keinen eindeutigen Schluss zu, ob sich ein Investment in Betongold über die letzten 20 Jahre besser oder schlechter entwickelt hätte als eines in den S&P Global. Es gilt wie so häufig, dass es beim Immobilienkauf in erster Linie um die Lage geht.

Infrastruktur und Transport

Auch Infrastrukturinvestitionen und die Anlageklasse Transportwesen sind in der Lage, einen gewissen Inflationsschutz zu bieten, wenngleich sich auch hier konkrete Zahlen nur schwer bestimmen lassen.

Und was ist mit Gold?

Anders sieht das aber bei der Asset-Klasse aus, die häufig geradezu als Synonym für Inflationsschutz verstanden wird: Gold. Morningstar spricht davon, dass Gold in den letzten 20 Jahren eine jährliche Wertsteigerung um etwa 10% verzeichnen konnte. Die Rechnung, was nach 20 Jahren aus 10.000 in Gold investierten US-Dollar geworden wäre, macht Morningstar zwar nicht auf. Da die Goldpreisentwicklung aber auch über längere Zeiträume vorliegt, hier die Antwort: Aus 10.000 in Gold investierten Dollar, wären in den letzten 20 Jahren bis heute knapp 45.400 US-Dollar geworden.

Kein optimaler Inflations-Hedge

Die Goldpreisentwicklung deutet aber auch an, dass Gold-Investments in erster Linie als Absicherung gegen Krisen funktionieren – beispielsweise war Gold zu Beginn der Corona-Krise und beim Angriff russischer Truppen auf die Ukraine im Frühjahr 2022 sehr beliebt. Gegen die steigende Inflation an sich, ist Gold hingegen nicht zwingend ein guter Hedge. Trotz hoher und zum Teil steigender Inflationswerte, sank der Goldpreis in den vergangenen Wochen. Von seinem Allzeithoch (Schlusskurs) von 2.063 US-Dollar hat sich der Goldpreis mittlerweile weit entfernt. Mit Stand vom 30.08.2022 betrug er gerade einmal noch 1.732 Dollar.

Quelle: AssCompact Deutschland, bearbeitet von AssCompact Österreich

Bild: ©makibestphoto – stock.adobe.com

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