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Roboter als Fondsmanager: Wie viel Digitalisierung ist sinnvoll?

Roboter als Fondsmanager: Wie viel Digitalisierung ist sinnvoll?

04. April 2017

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4 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

Der Robo-Advisor als Fondsmanager könnte eine ernst zu nehmende Konkurrenz der Zukunft sein. Doch wie viel Digitalisierung braucht die Fondsindustrie überhaupt? Damit befasst sich Investment-Experte Mag. Markus Waghubinger in der aktuellen AssCompact-Ausgabe.

Mag. Peter Kalab

Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 04.04.2017

Die Fondsindustrie unterschätzt und verschläft womöglich den digitalen Wandel, meinte FAZ-Redakteur Martin Hock kürzlich. Laut einer Umfrage von PricewaterhouseCoopers unter 185 Fondsgesellschaften aus 45 Ländern misst nur ein Zehntel der Befragten der Förderung von digitalen und technischen Fertigkeiten aktuell Priorität bei. Zum Vergleich: Bei Banken und Versicherungen sind es 32 bzw. 28%. Doch wieviel Digitalisierung braucht die Fondsindustrie überhaupt?

Roboter als Fondsmanager

Im deutschsprachigen Raum sind Fondsanbieter in der Regel Produktanbieter, deren Lösungen in der Vermögensverwaltung von Banken und Vermögensberatern vertrieben werden. Ein Robo-Advisor kann nun ein fix fertiges Fondsprodukt empfehlen oder ein eigenes Portfolio zusammenstellen und bei Bedarf Umschichtungen vornehmen. Das Portfolio besteht meist aus ETFs – der Anleger zahlt eine Verwaltungsgebühr und hat in den Produkten selbst kaum Kosten. „Diese potenziell disruptive Innovation kann natürlich als Bedrohung für Fondsgesellschaften mit kostenintensiven, aktiven Managern verstanden werden – unter der Prämisse, dass die Leistung des Roboters auch wirklich gleich- oder höherwertig ist.“

Kunden wollen noch mehr Transparenz

Fondsgesellschaften an sich sind in der Digitalisierung ihrer Prozesse schon sehr weit fortgeschritten: Informationsbeschaffung, Handel, Reporting, Controlling, Risikomanagement, Schnittstellen zu Lagerstellen und zur Bank des Kunden – hier ist kaum ein Schritt analog. Dennoch sollten sie laut Waghubinger die weitere digitale Transformation nicht aus den Augen lassen, denn der Endkunde wolle in Zukunft sicher noch mehr Transparenz. „Was wurde gerade in seinem Vermögensverwaltungsfonds umgeschichtet, welche Einzelwerte sind tagesaktuell enthalten – hier kann das digitale Angebot für den Kunden deutlich verbessert werden, indem der Datentransfer zur Informationsplattform des Kunden noch weiter erhöht wird.“

Wie individuell müssen Fondsinvestments sein?

„Die wenigsten Kunden haben so fundierte Kenntnisse und exakte Vorstellungen ihrer gewünschten Asset-Allocation, dass sie nicht mit einer oder mehrerer Standardlösungen zufriedenzustellen sind“, sagt Waghubinger. „Dort wo eine echte Abweichung von üblichen Normen wirklich Sinn macht, wird auch wieder ein Mensch eingreifen müssen, um die nötige Individualität zu schaffen.“ Die zentralen Fragen dabei: Sollten Fondsinvestments überhaupt noch weiter individualisiert werden? Und ist ein Algorithmus derzeit dazu in der Lage?

Robo-Advisor in Kundenberatung einsetzen

„Die Zukunft der digitalen Beratung wird, zumindest solange künstliche Intelligenz die kognitiven Fähigkeiten des Menschen nicht übersteigt, in Empfehlungen von einfachen Standardprodukten liegen und weniger im Erstellen von schein-individuellen Portfolios“, meint der Finanzexperte. Für neue Veranlagungsstrategien und komplexe Problemstellungen werde man auch in Zukunft auf den menschlichen Berater und bewährte Lösungen zurückkommen. „Trotzdem sollten sich Fondsgesellschaften weiter proaktiv der Digitalisierung widmen und zusammen mit ihren Vertriebspartnern digitale Prozesse bis zum Kunden designen.“ In der jetzigen Phase der digitalen Transformation seien Robo-Advisors eine gute Ergänzung zum Beratungsgespräch und eine Chance, Anlagevorschläge (teil-)automatisiert zu generieren. So könne sich der Berater noch stärker dem Kundenbeziehungsmanagement widmen.

Der gesamte Artikel erscheint in der AssCompact April-Ausgabe.

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